Das neue Koch-App…

16. März 2012


Tolles Video und – einfach so, weil es gut ist. Könnte bei uns in der Küche auch passieren… :-)

Fünf Jahre “Essen kommen!”

15. März 2012

Foto: Danke und – auf viele weitere Jahre

Heute kam ein großer Karton per Post von Gourmondo.de Die Mitarbeiterin sagte nur: „Hier für Dich…bestimmt wieder ein Präsent!“ Ich konnte mir keinen Reim auf den Inhalt und den Absender der Sendung machen. Also musste ich – neugierig wie ich bin – den Karton gleich öffnen. Inhalt: Fünf Weinflaschen vom „Schäfer Heinrich“ und der Absender: Michael Gercken aus Altdorf.
In einem Brief schreibt er:
Es war der 15.03.2007…und du hast folgende Zeilen auf  blog.fleischerei-freese.de online gestellt:
Hallo allerseits,
los gehst! Ich wünsche guten Appetit für die folgenden Beiträge – und wohl bekommst!

Wir sind heute 5 Jahre mit dem Blog „Essen kommen!“ online! Wow, was hat der Mann für ein Gedächtnis. 5 lange Jahre bloggen…das waren 1337 Berichte von uns und 7273 Kommentare von Euch. Danke dafür. Das waren aber auch viel Bekanntschaften, Einladungen, Besuche, neue Produkte, neue Geschäftsfelder, neue Online-Kunden, neue Gäste am Blogroll-Tisch, neue Erfahrungen, viele Vorträge und unendlich viel Dankbarkeit. Ich bin unendlich stolz auf die treue Fangemeinde und trinke auf das Wohl von Michael Gercken & Family sowie auf die vielen Besucher des Blogs. Bleibt uns treu!

Weißer Schnee mit hohem Nutzwert

13. März 2012

Für einige Paket im Versand benötigen wir Kühlung. Die frische Ware wird im Isolierbehältern verschickt, in den wir Kühlakkus legen. Diese Akkus finde ich einfach genial, weil sie von der Logistik her gut gemacht sind. Angeliefert werden die „ungeborenen Akkus“ in großer Stückzahl in einem Karton. Darin sind kleine Beutel mit „weißem Schnee“ – aber alles legal :-) . Diese Beutel werden für einige Stunden ins Wasser gelegt, sie saugen sich voll und bilden eine geleeähnliche Masse, die nicht wieder auslaufen kann. Die frisch „geborenen Akkus“ werden eingefroren und kühlen später den Inhalt der Paket. Der Kunde kann diese Packs später weiter nutzen, z.B. zum Kühlen von Sportverletzungen oder für die eigene Kühltasche. Eine kostengünstige und umweltverträgliche Lösung, mit der wir und unsere Kunden gute Erfahrungen gemacht haben.

Final Countdown

11. März 2012

Foto: Schweinefilet in Pestosauce

Unser neues Prospekt „Essideen“ für den Partyservice steht kurz vor der Vollendung. Es ist immer schwer für mich, den Geschmack der Kunden zu treffen, die Bilder auswählen und die Buffets in Menge und Preis zu kalkulieren. Das bindet sehr viel Zeit und Kraft. Die letzten neuen Bilder wurden nun gemacht, die immer Sekunden vor der Auslieferung gemacht werden können. Das ist oft nicht einfach, weil die Küche immer drängt, dass alles pünktlich raus kommt. („Los raus, dafür ist jetzt keine Zeit…!“) Da ist keine Zeit für „Feinheiten“ auf den Bildern, aber dennoch haben wir schöne Bilder gemacht. Ich mag keine Bilder aus dem Netz, sondern muss meine eigenen Produkte abbilden. Das Gesamtwerk hat die Wiemkes Werbeagentur jetzt fertig. In den kommenden Tagen wird alles ins Netz gestellt und die vielen wartenden Kunden können sich endlich auf das neue Exposé freuen.

Fotos oben: Champignons, gefüllt (Antipasti-Buffet) unten: Rinderschmorbraten

Nach heftigen Protesten: Keine Schlachtungen am Sonntag

8. März 2012

Beim Thema Sonntagsarbeit scheiden sich die Geister. Es gibt Berufsgruppen, die auch an einem Sonntag arbeiten müssen und andere bei denen am Freitag um 12 Uhr der Bleistift fällt. Die gesamte Arbeitszeit wird sicherlich mit Freizeit und Gehalt entsprechend abgedeckt. Die Sonntagsruhe wird aber zunehmend ausgehüllt und immer mehr Firmen versuchen den 1. Tag der Woche als festen Arbeitstag zu binden.

Wir kennen Sonntagsarbeit schon immer und es gibt nur sehr weniger Sonntag, an dem wir nicht arbeiten dürfen. Hier in der Region gab es nun heftige Kritik, weil der dänische Fleischkonzern „Danish Crown“ am Sonntag Schweine schlachten will. Die Niederlassung in Essen/Oldenburg wollte um 22 Uhr mit der Schlachtung beginnen. Ich persönlich finde es nicht gut, wenn die wirtschaftlichen Interessen eines Konzerns über dem Allgemeingut der arbeitsfreien Sonn- und Feiertage steht. Gegen dem Vorhaben liefen die Kirchen, die KAB, Kolping, Politik, Gewerkschaften und Anwohner Sturm. Es gab Mahnwachen vor den Toren des Schlachthofes. Auch unser Weihbischof Heinrich Timmerevers hat in scharfer Form gegen die Pläne argumentiert. Aufgrund der massiven Kritik hat die Geschäftsleitung eingelenkt und hat die Pläne abgelegt. „Danish Crown“ beschäftigt in Essen etwa 1300 Mitarbeiter, die wöchentlich 64.000 Schweine schlachten ((3,3 Millionen im Jahr)

Wenn es zu der Schlachterlaubnis gekommen wäre, hätte das zu Folge gehabt, dass auch die Familien der Landwirte den Sonntag nicht mehr als freien Tag genießen könnten. Transportunternehmen, Tierärzte, Mitarbeiter, Anwohner, Behörden und die Zerlegekolonnen müssen so den Sonntag opfern, nur damit das Fleisch einen „halber Tag“ frischer ist. Das die Großschlachthöfe nun am Montag um 2 Uhr beginnen, löst zwar nicht das Problem, aber die Aushöhlung des Sonntags ist so ein Riegel vorgeschoben worden.

Lady Gaga des Fleischerhandwerks

4. März 2012

Foto von rechts: Ulrich Wierzbinski, Dr. Dorina Gumm, Jenni Eilers, Ludger Freese

Nun habe ich die zweitägige Vortragsreihe hinter mir und es hat mal wieder viel Spaß gemacht.
Am 1.März hatte ich eine Einladung zum „Unternehmerforum Nordfriesland“ nach Husum. Dort sollte ich über unsere Aktivitäten im Internet referieren. Die Veranstaltung fand im Nordsee-Congress-Centrum statt. Dort waren etwa 140 Betriebsinhaber die in vier verschiedenen Workshops teilnehmen konnten. Zusammen mit Jenni Eilers, Dr.Dorina Gumm und dem Moderator Ulrich Wierzbinski hatten wir den Workshop „Mit Kunden kommunizieren“ zu bestreiten. Gemeint war natürlich die Kommunikation über das Internet.
Die Zeit verging sehr schnell, denn es war alles perfekt vorbereitet und die Moderation und Fragen waren sehr gut gewählt. Der Vortrag wurde als Dialog zwischen den Referenten und den Zuhörern gehalten. Eine sehr angenehme Form des Vortragens. Mir hat Husum sehr gefallen, weil ich auch noch die Fleischerei Claußen besuchen konnte.

Am gleichen Abend ging es noch weiter nach Bad Lauterberg im Harz. Über 400 km lagen nach einem anstrengenden Tag noch vor mir. Es war aber sehr angenehm, dass im vorzüglichen Hotel alles so herrlich hergerichtet war. Die Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade hatte ihre Obermeister-Tagung dort. Mein Part war im Rahmen der Social Media Vortragsreihe das Thema: „Erfolgreiches Marketing im Internet!“ Dabei habe ich den Handwerkern meine Aktivitäten im Internet dargelegt. Auch meine Co-Referenten, Udo Kaethner (Abteilungsleiter EDV der Kammern, Bodo Svenson (Geschäftsführer Schlütersche Marketing Service) und Matthias Thiel (Zentralverband Sanitär-Heizung-Technik) haben zu ihren Themen ganz tolle Vorträge gehalten.
Eine Dame von der Schlüterschen Verlagsgruppe kam vor der Veranstaltung auf mich zu: „Bei all meinen Vorträgen nehme ich Sie immer als Beispiel, Herr Freese. Sie sind eine Art „Lady Gaga des Fleischerhandwerks“…“ Wir haben köstlich gelacht, denn so „quer“ bin ich nun doch nicht. (obwohl ich auch im Fleischanzug kommen könnte)

Beide Veranstaltungen haben mir viel Spaß gemacht, weil man sehr viele Leute kennen lernt und ich gerne meine Erfahrungen weiter gebe. An beiden Orten wurde natürlich auch die “world-wide-wurst” zu Verköstigung angeboten… :-)

Foto: Astrid Bauerfeld

Anstellen, wie in schlechten Zeiten

29. Februar 2012

Foto: Um kurz vor 11:00 Uhr war die Warteschlange noch nicht abgebaut.

Liebhaber besonderer Eintöpfe sind heute voll auf Ihre Kosten gekommen. Wir hatten zwei besondere Eintöpfe, die ab 10:30 Uhr fertig sein sollten. Ich schreibe „sein sollten“, weil eine Sorte Eintopf erst um 10:35 Uhr fertig abgeschmeckt war. Zum einem gab es Erbsensuppe und die zweite Sorte war die „legendäre“ Blutsuppe. Diese kochen wir nur im Winter, etwa zwei- bis dreimal. Heute war so ein „Blutsuppentag“, der von unseren Kunden regelrecht gefordert wurde. Dazu gibt es gekochtes Kleinfleisch (Pfötchen, Öhrchen, Schwänzchen). Die Vorbestellungen waren ungewöhnlich hoch, so dass wir auch einen großen Topf kochen mussten. Anhand der Telefonbestellungen konnten wir sehen, dass es Kunden gab, die über 50 km Wegstrecke für den Eintopf in Kauf genommen haben!
Nun standen die Kunden wie am Flughafenschalter mit Ihren Töpfen und Eimern im Laden. Die Warteschlange wurde immer länger, weil wir die Blutsuppe nach der Erbsensuppe gekocht haben.
Prompt war die Schlange gebildet, die bis 12:00 Uhr nicht abriss! Unglaublich, mit welcher Geduld und Freude die Kunden auf diese Suppe gewartet haben. Für viele ist die Vorfreude auf den Eintopf sehr groß. Es wird regelrecht eine „Telefonkette“ gebildet, wenn die Ankündigung in der Tageszeitung erfolgt. Einige Kunden versorgen ihre halbe Nachbarschaft. Für uns immer sehr erfreulich, dass so ein traditionelles „Schlachtfestgericht“ immer so viele Liebhaber hat. „Essen kommen!“ wir heute in sehr vielen Haushalten der Region gerufen worden sein. Danke für die Geduld und ein besonderer Dank an die Mitarbeiter für den „Sondereinsatz“

Interne Mitteilung

27. Februar 2012

Anmerkung: Dieses Schriftstück hängt bei uns am “Schwarzen Brett” und ist natürlich für unsere Mitarbeiter! :-) War etwas unüberlegt von mir. Sorry.

Konflikte und Naturkatastrophen erhöhen die Wurstpreise

25. Februar 2012

Foto: Wiener im zarten Natursaitling

„Der Iran-Konflikt verteuert die Bratwürste“ -  diese Schlagzeile war in den Medien zu lesen. Ich möchte noch hinzufügen, dass die Klimaerwärmung auf der Erde auch dazu beiträgt. Wie hängt das alles zusammen?
Bei uns im Betrieb ist das Wiener Würstchen ein sehr gut gehender Artikel. Die Wiener werden in natürlichen Saitlingen gefüllt. Der Saitling ist ein Naturdarm vom Schaf. Sie werden vornehmlich aus China, Neuseeland, Türkei und dem Iran importiert. Der Preis für den Naturdarm ist in den vergangenen Monaten explosionsartig nach oben geschossen. Die 100 Yards Dose koste heute schon fast 30 Euro (inkl. MwSt.) und war vor Monaten noch bei 17 /18 Euro. Die Steigerung liegt je nach Sorte zwischen 50 und 70%. Das entspricht aktuell 1,00 Euro je Kilo Wurst – egal welche Sorte. Wenn ich dann noch sehe, dass z.B. Wiener für 4,50/kg angeboten werden, erkennt jeder Verbraucher sofort, dass hier etwas nicht stimmen kann. Denn rechne ich die Därme und die Mehrwertsteuer runter, bleiben nicht einmal 3,50/ je Kilo Wurst übrig. So viel zu Kalkulation.
Die Verteuerung Ware aus den orientalischen Ländern hat ihre Ursache in den gestörten Handelsbeziehungen zu Europa. Durch die Sanktionen aus dem Westen und dem dadurch sinkenden Lebensstandard werden im Iran immer weniger Schafe gehalten. Die Ware aus Neuseeland ist deshalb teurer geworden, weil die Naturkatastrophen dort für weniger Tiere und weniger Weideflächen sorgt. (Hitze, Überschwemmungen, Unwetter)  So hängt der globale Welthandel an solchen Faktoren, die hier zu erhöhten Preisen führen. Wir wissen das alle und müssen verantwortlicher mit unseren Rohstoffen umgehen.

Es gibt ja auch noch die Möglichkeit, die Würste in sogenannten Kollagendärmen zu füllen. Diese Därme werden aus Eiweiß hergestellt, jedoch erfüllen sie nicht unsere Qualitätsanforderungen einer bissfesten und knackigen Wurst.

Standard oder kein Standard

21. Februar 2012

Foto: Standardgericht oder ein mit “Sachverstand erstelle Speise” ?

Zurzeit arbeiten wir mit Hochdruck an unser neues Exposé „Essideen“ für den Partyservice. Unsere jetzige Liste ist in die „Jahre gekommen“, wie es so schön heißt. Es werden tolle neue Buffets dazu kommen und andere Buffets werden modifiziert. So wird sich – wie in der Vergangenheit geschehen  – die regionale Branche an unsere Liste ausrichten können.

Die jede List hat jedoch einen doppelten „Bumerang“, der sich erheblich auf die Preisliste auswirken wird. Die übliche Teuerung ist die eine Sache, für der jeder Kunde Verständnis hat. Wir werden sogar oft angerufen: „Ist die Liste aus dem Jahr 2009 noch aktuell…?“ Was jedoch dazu kommt, ist eine Erhöhung von den Finanzämtern. Sie fordern nach einem Urteil eine Änderung der Speisen und Gerichte von 7% MwSt. auf den vollen Steuersatz von 19% MwSt.
Bisher war es so, dass ein Partyservice-Auftrag mit 7% versteuert wurde, Wenn jedoch eine Dienstleistung (Personal) oder Geschirr mit geliefert wurden, wird der gesamte Auftrag mit 19% verrechnet. Das konnten wir mit unserer EDV leicht darstellen. Da die Preislisten immer den Bruttopreis (inkl. Steuer) ausweisen müssen, hatten wir die Preise alle mit 7% MwSt. berechnet.
Im Urteil heißt es: „Werden dem Kunden dagegen speziell und aufwändig zubereitete und aufeinander abgestimmte Nahrungsmittel geliefert, überwiegt der Dienstleistungscharakter. folge: Für solche „sonstigen Leistungen“ müssen 19 Prozent Umsatzsteuer ans Finanzamt abgeführt werden!“ (BFH, Urteil v. 23.11.2011, Az. XI R 6/08 veröffentlicht am 25.01.2012, EuGH, Urteil v. 10.03.2011, Az. Rs. C-497/09)

In dem ganzen Urteil stößt sich die Fachwelt an dem Begriff „Standardspeisen“. Werden nämlich „Standardspeisen“ geliefert, bleibt es bei 7% MwSt. Was aber sind „Standardspeisen“? Das Gericht sagt: Frikadellen, Kotelett usw…! Es gibt aber durchaus Betriebe, bei denen z.B. Frikadellen DAS kreativste Objekt ist, in dem sie den gesamten fachlichen Sachverstand einbringen und viel Arbeit mit haben! „Standardspeisen“ ja oder nein? Wie ist es mit belegten Brötchen? „Standardspeisen“ ja oder nein? Wie ist es mit einem Eintopf? „Standardspeisen“ ja oder nein? Wie ist die „heiße Theke“ mit Fleischkäse, Haxen und Hendl zu bewerten? „Standardspeisen“ ja oder nein? Wie ist eine einfache Aufschnittplatte mit Wurst, Schinken und Käse zu bewerten? [...speziell und aufwändig zubereitete und aufeinander abgestimmte Nahrungsmittel..] „Standardspeisen“ ja oder nein?
Sie sehen also, bei sehr vielen Produkten die wir bearbeiten, ist eine dickes „? -Zeichen“ auf der Stirn. Nicht wirklich Glücklich, was die Gerichte da entschieden haben.

Damit hier kein Eindruck entsteht, dass wir keine Steuern zahlen möchten und wollen  (obwohl, wer macht das schon gerne :-) ), mir geht es um eine glasklare Linie für alle Kollegen und Verbraucher. Dieses „ein wenig schwanger“ geht ja gar nicht… Warum nicht einfach: Alles war verzehrsfertig für den Endverbraucher zubereitet ist: 19% MwSt. – Ende! Damit bleiben die meisten Grundnahrungsmittel bei 7% Mehrwertsteuer.
Obwohl noch keine eindeutige Rechtssicherheit in der Sache besteht, werden wir die Erhöhung mit den 19%igen Steuersatz durchführen… außer bei „Standardspeisen“…aber wer isst schon Standard?