Gentechnik, Gengefahren oder "Gen-wir"?

Foto: Ein Maisfeld bei Visbek – ich hoffe, völlig natürlich gewachsen

In der vergangenen Woche habe ich auf Vital Genuss einen Bericht gelesen, der mich schon länger beschäftigt. Es geht um gentechnisch veränderte Lebensmittel, die gewollt oder ungewollt in unseren Lebensmittel sein können. Die Bundesregierung (Horst Seehofer) will die Regeln für gentechnisch veränderte Pflanzen nun doch verschärfen. „Wir können diese neue Technologie den Menschen nicht einfach überstülpen!“, sagt der Minister. Für gentechnisch veränderten Mais solle aus Sicherheitsgründen ein Mindestabstand von 150 Meter zu benachbarten Feldern eingeführt werden (Bei Ökomais 300 Meter) Meine erste Überlegung war: „Sicherheitsabstand?“ Besteht hier etwa eine Gefahr? Weitere Eckpunkte des Gesetzentwurfes sind die Kennzeichnung („ohne Gentechnik“), die Haftung (für Gen-Pflanzen-Anbauer), Information (Standortregister im Internet) und die Forschung (Forschung soll vereinfacht werden)
Ich halte das Risiko und das Missbrauchpotential von der Verfütterung der gentechnisch veränderten Pflanzen (Mais, Kartoffeln etc.) an Tiere für sehr wahrscheinlich und daher bedenklich. Die Folgen für alle (!) Lebewesen (Tiere, Menschen und Pflanzen) ist noch nicht geklärt. Warum gehen wir Menschen auf einem solch dünnen Eis, wenn die Natur uns unbelastete Produkte bietet?

Die TV Köchin Sarah Wiener hat etwas sehr treffendes dazu gesagt:

„Ich lege sehr großen Wert auf Zutaten, die frisch und natürlich sind, möglichst auf der Region! Damit lassen sich köstliche Gerichte zubereiten, die nicht nur gut schmecken, sondern auch gesund sind. Genveränderung ist unberechenbar und unverantwortlich für die Zukunft der Natur – also auch für die Menschheit. Jede Form von Genveränderung bei Nahrungsmittel lehne ich grundlegend ab.“
Sarah Wiener, Berlin
Dem stimme ich voll zu!

Für mich ist es verwunderlich, dass die meisten Standorte mit Gen-Mais überwiegend im Osten Deutschlands (Liste Greenpeace) zu finden sind. Warum ist das so? Geht es hier um Geld? Auch der Fleischer-Blog beschäftigt sich ausführlich  mit diesem Thema.

Wer etwas gegen Genfood tun möchte, dem sei die Webseite mein-nein.de empfohlen. Hier kann man öffentlich seine Meinung kund tun und sich gegen Genmanipulation bekennen. Hier zeigen sich sehr viele Firmen und Verbände, wie sie zu diesem Thema stehen. Interessant ist auch die Auflistung „Genfood und seine Folgen…“ hier wird nach meinem Empfinden sehr deutlich gemacht, was auf uns zukommen kann.
Wie heißt es doch: „…und wehret den Anfängen!“
Ich werde sehr wachsam sein!

7 Reaktionen zu “Gentechnik, Gengefahren oder "Gen-wir"?”

  1. URS

    Dankenswerterweise dürfen ja sogar bis zu 0.9% gentechnisch veränderte Verunreinigungen in Lebensmitteln sein, die das Siegel “ohne Gentechnik” bekommen.
    Ich möchte mein Finanzamt sehen, wenn ich von meinen Steuern 0.9% als Falschgeld abgeben… Da verstehen die auch keinen Spaß.

    Warum die genetisch vermurksten Pflanzen in Ostdeutschland sind? Wir haben meistens West-Winde. ;-)
    Darum stehen auch französche Kernkraftwerke nahe der deutschen Grenze.

  2. Ludger

    An die West-Winde habe ich auch schon gedacht. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass man so naiv ist oder so kurzfristig denkt.

  3. Dipl.-Kfm. Hans-Jürgen Schmidt (Fleischerblog-Moderator)

    Hallo Herr Freese,
    das Thema gewinnt täglich mehr an Brisanz. Gemäß einer von Greenpeace veröffentlichten Übersichtskarte zum Genmais-Anbau in Deutschland, zu der ich in meinem Beitrag vom 29. Juli auf Fleischerblog.de verlinkt habe, hat das Land Brandenburg derzeit den prozentual größten Anteil der in Deutschland angemeldeten Genmais-Flächen.
    Je mehr Fleischermeister (mit eigenem Blog (oder auch Forum)) sich des Themas annehmen, um so nachhaltiger könnte der Endverbraucher sensibilisiert werden. Ich werde das Thema bei besonders aktuellen “Entwicklungen” weiterhin auf Fleischerblog.de hoch halten.

  4. Ludger

    Hallo Herr Schmidt,
    es ist schon interessant, dass wir gemeinsam zeitgleich den gleichen Gedanken hatten, ohne darüber miteinander gesprochen zu haben.
    Ich stelle aber auch fest, dass die Gentechnik (und deren möglichen Folgen) bei den Verbrauchern noch nicht präsent ist. (Viele Kunden winken ab) Daher ist Aufklärung wichtig, damit nichts “anbrennt.”

  5. Essen kommen! » Blog Archiv » Fleisch aus dem Copyshop

    [...] Wir greifen in die Natur ein, ohne zu wissen, welche langfristigen Folgen sich ergeben können. Genmanipulierte Pflanzen haben in unseren Ernährungskreislauf schon längst eine Platz gefunden. Jetzt kommt noch das [...]

  6. Michael Hauss

    Ich finde deinen Artikel ziemlich Engstirnig, es ist heuzutage ziemlich unmöglich Lebensmittel zu Kaufen die nicht ein massives durch Züchtung verändertes Erbgut aufweisen.
    Die VEränderung der GEne ist ein völlig natürlicher Prozess den man als Natürliche Selektion bezeichnen kann.
    Die Maispflanzen die wir heute Anbauen ob Bio-Bauer oder nicht, sind alles andere als “natürlich” da sie über Jarhunderte Verändert wurden. Und es ist dabei ziemlich Egal ob man Züchtet indem man Geno- oder Phäno-typen selektiert.
    Falls sie sich ein bissien genauer über dieses Thema Informieren wollen, steht ihnen mein Blog gerne zur Verfügung. Ich werde versuchen ihr Fragen zu Beantworten und ihre Bedenken zu beseitigen.

  7. LR Shop

    Danke für den informativen Beitrag. Ist schon heftig was wir Verbraucher alles hinnehmen müssen. Ich empfehle im Zusammenhang mit Gentechnik auch den Film “Monsanto – mit Gift und Genen”…

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