Wurst & Bier – die Liebe zum Genusshandwerk

Foto links: Die Fleischer – Jochen Bohnert, Hendrik Dierendonck, Ludger Freese, Carsten Neumeier.

Wenn man jemanden erzählt: „Ich fahre nach Berlin zur Wurst & Bier!“, dann kommt meistens ein Lächeln ins Gesicht der Zuhörer.  Tatsächlich war ich von Hendrik Haase und Jörg Förstera – die Macher von „Kumpel und Keule“ – in die “Markthalle Neun” eingeladen worden. Dort trafen sich handwerklich arbeitende Metzger und das Brauhandwerk mit über 30 Teilnehmern zu diesem besonderen Event. Man kann sich gut vorstellen, dass bei so einer geballten Ladung von Fachwissen, die Themen unerschöpflich sind.

Foto: Die Metzger-Insel präsentiert die Produkte der ausgewählten Fleischer

Die Organisatoren des Events hatten ein sehr umfangreiches Programm für die Besucher der „Genussmesse“ zusammengetragen. Am Vorabend von Wurst & Bier gab es ein „Kennenlern- & Vernetzungsabend“ – den ich sehr ausgiebig genutzt habe. Gestaunt habe ich am Sonntag, dass es an beiden Eingängen der Markthalle lange Warteschlangen beim Einlass gab. Essen und Trinken mit handwerklich hergestellten Lebensmitteln hat in Berlin einen sehr hohen Stellenwert und findet sehr viel Anerkennung. Das ich mit meinen Produkten mit dazugehören darf, erfüllt mich mit Stolz und Dankbarkeit. Zusammen mit einigen Fleischerkollegen haben wir die „Metzger-Insel“ von Kumpel und Keule beliefert. Auf dieser Insel wurden ausgesuchte Produkte angeboten. Die jeweiligen Kollegen waren dann auch vor Ort, um Fragen der Besucher zu beantworten. So hat jedes Produkt in der Theke ein Gesicht…eine tolle Idee. Ich konnte so neue Kollegen kennen lernen: Jochen Bohnert aus Oberkirch (Schwarzwälder Schinken), Hendrik Dierendonck aus Belgien ((Pates und Charcuterie), Carsten Neumeier aus Hessisch-Lichtenau (Ahle Wurscht), Mustafa aus Berlin (Türkische Bio-Sucuk), Savigni la Macelleria Agricola (ital. Salami), Ritter der Blutwurst (Blutwurstmanufaktur). Ich war u.a. mit der Pinkelwurst und der Deichlamm-Leberwurst mit Preiselbeeren vertreten.

Foto: Hendrik zaubert leckere belgische Blutwurst auf der Bühne

Auf der Kochbühne wurde den zahlreichen Besuchern Vieles geboten. So stellte Hendrik Dierendonck belgische Blutwurst live auf der Bühne her. Wer schon einmal Blutwurst hergestellt hat, weiß wie es nachher aussieht. Meine Anerkennung, wie Hendrik seine Blutwurst vorgestellt und handwerklich umgesetzt hat. Das Publikum schaute sehr interessiert zu und probierte fleißig die frisch gekochte Wurst.

Bei der „Goldenen Leberwurst“ wurden 23 verschiedene Leberwurstsorten vorgestellt und anonym ausgewertet. Es war sogar eine Hechtleberwurst dabei. Die Teilnehmer kamen aus dem Profilager, aber auch echte Amateure waren dabei. Ich habe mit einem Team gesprochen, die für mich sehr interessant waren. Drei „Mädels“ – so um die 30 Jahre alt – haben sich als „Berufung“ die Herstellung von Leberwurst auserkoren. Ein ungewöhnliches Hobby. Sie erzählten mir von Ihrer Arbeit, die Selbstversuche, wie es in der Küche später aussieht und wer alles probieren muss. Leidenschaft – das war den Leberwurst-Amateuren ins Gesicht geschrieben. Mit einem gebrauchten Stopffleischwolf vom Flohmarkt fing alles an. (einer dreht an der Kurbel, einer Stopf das Fleisch rein) Die Gläser wurden dann eingekocht und mit einem hübschen Etikett versehen. Sie hatten sich schon eine „Dankesrede“ ausgedacht (wem man alles danken muss), eine Pressemitteilung, die Webseite, Markenrechte usw. Die Euphorie und der Spaß der „Leberwurst-Damen“ war riesig! :-) Für einen der vorderen Plätze hat es für die „Berliner Wurstmanufaktur“ dann doch nicht gereicht… Ich fand die „Leberwurst-Ladys“ aber richtig gut. Sie hatten sich viel Leberwurstwissen angeeignet und sich sehr gut auf ihren ersten „Wettkampf“ vorbereitet.

Mein Berlin-Fazit: Erstens erfüllt mich die Teilnahme mit sehr viel Ehre und Dankbarkeit. Zweitens fand ich es erstaunlich und sehr wertschätzend von den Besuchern, wie sie die handwerklichen Lebensmittelleute begegnen und ihr Interesse bekunden. Dafür wurde sogar Eintritt bezahlt und einigen Stunden an einem freien Sonntag geopfert. Handwerklich Hergestelltes findet Liebhaber – es muss nicht perfekt sein, aber ehrlich!

Mein Dank gilt auch den perfekten Organisationsteam von der “Markthalle Neun” (Lea) und der geamten Mannschaft von “Kumpel und Keule”.

Foto: kreative Biere gab es genügend!

Foto: Leckere Wurst und Schinken aus Belgien vom Kollgen Dierendonck

Foto: Die Produkte aus dem Hause Freese

Foto: Jemand, der viel zu erzählen hat! Er ist extrem gut vernetzt und hat ein unglaubliches Fachwissen: Hendrik Haase (Kumpel und Keule)

Eine Reaktion zu “Wurst & Bier – die Liebe zum Genusshandwerk”

  1. Daboge

    Wow Ihr gebt euch ja echt Mühe mit eurem Blog. Bekommt man bei euch auch rohes Fleisch für Beef Tartare? Bis jetzt hab ich nur rohen Fisch probiert (Sashimi) und möchte nun an eine gute Quelle für rohes Fleisch kommen um das auch mal zu probieren.

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