So stelle ich handwerkliche Konserven her. Eine Fotodokumentation.

Die Herstellung von Konserven ist eine echte Handarbeit. Unzählige Schritte sind notwendig, bis das fertig eingekochte Glas – oder eine Dose – im Regal steht. Ich möchte das anhand einer Foto-Dokumentation einmal zeigen, was so alles gemacht werden muss. Ich habe dazu ein Produkt gewählt, dass immer mehr Liebhaber/innen findet: Lammkeulenwürfel in feiner Curry-Orangensauce.
Los geht es…

Foto: Etwa 20 kg Lammkeule werden vom Knochen befreit, pariert und in Würfel geschnitten. Dann würze ich das Fleisch mit einer hauseigenen Gewürzmischung und lasse es über Nacht ziehen. Am nächsten Tag wird es in der Bratpfanne angebraten.

Foto: Ich brate das Fleisch sehr vorsichtig an, damit es schön saftig und zart bleibt. Nur was perfekt ins Glas kommt, kann später auch gut sein.

Foto: Das frisch gebratene Fleisch wird heiß in die Gläser gefüllt. Es kommen Möhrenscheiben dazu. Alles muss genau verwogen werden, damit der Inhalt auch mit dem Etikett übereinstimmt.

Foto: An Saucen habe ich besonders viel Spaß! Sie sind die “Brücke zwischen Fleisch und dem Gaumen”. Eine Sauce lebt von den Zutaten. Auch hierbei koche ich die Saucen genau nach Rezeptur und würze sie immer wieder ab. Die Sauce wird immer von einigen Mitarbeitern probiert, denn so gibt es ein breiteres Urteil über den Geschmack.

Foto: Die Sauce wird dann in die Gläser gefüllt. Wichtig ist hierbei, dass Fleisch und Sauce eine fast identische Temperatur haben. So entstehen keine Lufträume im verschlossenen Glas. Auch die Sauce wird eingewogen.

Foto: Die Weckgläser werden mit Gummiringen belegt und mit Klammern verschlossen. Dabei muss ich sehr sauber und genau arbeiten. An den Rändern der Gläser dürfen keine Saucentropfen sein, damit das Glas auch sicher verschlossen werden können. Die Gummiringe sollten auch richtig aufliegen, sonst zieht das Glas später Luft.

Foto: Die verschlossenen Gläser kommen in Lochkörbe und werden in den “Korimat” gesetzt. Ein “Korimat” ist ein Autoklav, mit dem ich über 100°C kochen kann. Dadurch stelle ich Vollkonserven her.

Foto: So sieht der Korimat aus. Die Gläser kocht ich mit +107°C ein. Ãœber 100°C kann ich nur damit kochen. Der Gegendruck im Kessel wird auf 1,8 Bar mit einem Kompressor erzeugt. So platzt das Glas im Kessel nicht. Zeitlich werden die Gläser – je nach Inhalt – etwa 60 Minuten lang gehalten, wenn die Temperatur erreicht ist. Der Druck mit kaltem Wasser sehr vorsichtig abgelassen und muss sehr sorgfältig geschehen.

Foto: Die Gläser werden nach dem Einkochen abgekühlt. Dadurch wird ein Vakuum erzeugt und die Gläser bleiben verschlossen. Bei geschlossenen Gläsern zeigt die Gummilippe nach unten. Hat ein Glas Luft gezogen, zeigt die Gummilippe nach oben. (Gummilippe: Damit meine ich den Vorsprung, womit man die Gläser aufzieht). Nun werden die Gläser gereinigt und mit einem Etikett versehen. Erst jetzt ist die Gläser fertig zum Verkauf. Unsere Gläser können ohne Kühlung gelagert werden, weil ich sie als Vollkonserve hergestellt habe.

Foto: So könnte die “Lammfleischwürfel in feiner Curry-Orangensauce” bei Ihnen später aussehen. Die Gläser sind sehr beliebt bei: Camper, Singles, Senioren, Single-Haushalte, Studenten und als “Reserve in der Speisekammer”. Nun können Sie erkennen, welche zahlreichen Handgriffe nötig sind, bis ein fertiges Glas im Regal steht. Das ist Handwerk pur! Wir wünschen schon jetzt guten Appetit.

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7 Reaktionen zu “So stelle ich handwerkliche Konserven her. Eine Fotodokumentation.”

  1. Clemens Lotze

    Lieber Ludger,

    toll wie Du dein Handwerk beschreibst! Und ich finde es immer wieder erstaunlich, wie ihr es schafft, trotz zahlreicher behördlicher Auflagen, eure Kernkompetenz zu bewahren. Alleine das Etikett wäre sicherlich einen ganzen Blogbeitrag wert.
    Aus eigener Erfahrung darf ich hier ehrlich anmerken, dass deine Produkte absolute Spitzenklasse sind und nichts mit haltbaren Waren aus dem Supermarkt gemein haben.
    Ich wünsche Dir weiterhin ein so gutes, kulinarisches Händchen – und Gaumen!

  2. Ludger

    Lieber Clemens,
    herzlichen Dank für Deine Zeilen. Mit der Auszeichnung der Konserven hast die wirklich Recht. Das ist oft ohne externe Hilfe kaum noch möglich und wird vom Kunden auch kaum noch verstanden…

  3. Michael Hoffschroer

    Moin Ludger,
    wieder einmal ein gelungener Beitrag, der zeigt, was modernes Handwerk mit Tradition zu bieten hat. Man spürt die Liebe zum Beruf und zum Produkt.
    Wünsche Dir gute Geschäfte.
    In diesem Sinne, bis dann
    Michael

  4. Ludger

    Hallo Michael,
    danke für die netten Wünsche, die ich gerne in “€” umwandeln möchte… Es zeigt mir aber auch, dass Du dich sehr gut im Handwerk auskennst. Dein Blog zeigt das deutlich! www.http://handwerksmacher.de/

  5. Christian Nobis

    Als gelegentlicher Kunde kann ich den Guten Geschmack eurer Gläser nur bestätigen.

    Muss dann beim nächsten Mal das Curry probieren.

  6. Ludger

    Wunderbar lieber Christian,
    meld dich beim nächsten Besuch….Dann können wir kurz schnacken!

  7. Moritz

    Das sieht nicht nur ausgesprochen lecker aus, ich finde auch den handwerklichen Anspruch toll. Hab ich so (leider) schon ewig nicht mehr gesehen. Wenn ich mal in der Nähe bin werde ich wohl vorbei kommen.

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