Gewinnen, indem man verliert

Foto: Die Wurst wird unter die Decke gehängt. Anja Hinz hat schnell ein Foto geschossen…

Luftgetrocknete Milano – ein herrliche Salami in mediterraner Geschmacksrichtung. Da wir mit der Produktion etwas ins Hintertreffen gekommen sind, soll es jetzt etwas schneller gehen. – Schneller mit der Trocknung der Salami. Um diesen Prozess zu beschleunigen, wird die Naturreifung im Küchenbereich fortgesetzt. Unter der Decke herrscht oft warme und feuchte Luft. Ein idealer Ort für die Milano, aber auch für unsere Schinken. (Die Rollschinken müssen ebenfalls trocknen). Einige unserer Kunden warten schon auf die luftgetrocknete Wurst. Wer diese später im Wohnzimmer beim brennenden Kamin mit einem scharfen Messer in dünne Scheiben schneidet, bei diesem klatschen die Gaumen Applaus. :-)   [...dazu einen trockenen Rotwein...]
Ãœbrigens – eine Salami verliert bei der Reifung bis zu 30% vom Frischgewicht. Man könnte sagen: „Wir vernichten hier viel Geld!“ Es ist aber anders, denn eine Salami muss Wasser verlieren, damit sie später haltbar ist. Die Wurst gewinnt, indem sie verliert…

6 Reaktionen zu “Gewinnen, indem man verliert”

  1. Balu

    Und der Kunde gewinnt, in dem er das Geld für die Wurst bei Dir verliert.

    Dazu ein selbst gebackenes Brot in dicken Scheiben, lecker.

  2. Ludger

    @Balu,
    der Kunde gewinnt bei uns immer! :-) Eigenes Brot dazu is(s)t auch köstlich.

  3. URS

    Tja, andere versuchen, mehr Wasser teurer zu verkaufen (Stichwort “neue Rezeptur”). Ihr entfernt Wasser, damit das Produkt besser und wertvoller wird.

    War es nicht schon immer so, daß der Bauer der Kuh vor der Schlachtung nochmal richtig was zu saufen gegeben hat, damit das Schlachtgewicht höher war?
    Machen die Konzerne nicht gerne etwas “leichtes und lockeres mit weniger Kalorien”, indem einfach Stickstoff mit aufgeschäumt wird?
    Sind nicht gerade Fertigteige zum Aufbacken vom Preis her wesentlich teurer als Mehl, Zucker und Backpulver, weil in den Fertigteigen einfach ein bißchen Wasser ist?

    Da lob’ ich mir den ordentlichen Handwerker, der weiß, was der Kunde haben möchte, und der schlabberigen Salami soviel Wasser entzieht, daß sie sich wie richtige Salami anfühlt und richtig gut schmeckt, wenn einer ruft “Essen kommen!” :-)

  4. Ludger

    @URS,
    die alten Viehhändler haben früher die Bauern beim Lebendviehkauf auch mit Wasser betrogen. (Tank oder/und Wasserkanister im Kofferraum) Das ging irgendwie mit den Taragewichten der Fahrzeuge…

  5. Monika

    Ja, Qualität ist eben öfter etwas mit weniger Quantität. ;)
    Ich mag lieber eine gute Salami dafür ein Bisschen mehr … oder zwei. *mampf*

    Klar, solang die Salami noch alles Wasser des Fleisches enthält, ist sie eben einfach Fleisch. Salami wird sie erst durch den Wasser”verlust”.

    Gewicht verlieren, Qualität gewinnen. Ich nehme an, eine Salami fühlt sich mit weniger Gewicht besser, so wie ein figurbewusster Mensch!!?!?!?!

    Würstliche Grüße!
    Monika

  6. Ludger

    @Monika,
    der Geschmack ist bekanntlich sehr unterschiedlich. Persönlich esse ich gerne eine frische Salami (weich) – sobald es aber eine Wurst mit viel Charakter ist, mag ich sie gerne sehr fest…

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