Gestatten, mein Name ist: Grützwurst!
Foto: Frisch gebratene Grützwurst mit Punzebrot und “Verteiler”
Regionale Wurstsorten werden dank Internet immer beliebter. Wenn ich unsere Kohlpinkel oder Mockturtle sehe, kann ich das nur bestätigen. Von meinen Kollegen höre ich Vergleichbares.
In meiner Webstatistik taucht immer wieder der Begriff „Grütze“ auf, die wir auch sehr viel herstellen. (diese Woche über 150 kg) Der Begriff Grütze ist auch doppeldeutig und kann auch als Dessert gesehen werden. Es ist aber die Grützwurst gemeint (In anderen Regionen heißt sie auch Knipp). Wir stellen die Wurst mit Hafergrütze, Fleischbrühe und gekochtem Fleisch her. Das Fleisch ist nicht besonders mager und wird über den Fleischwolf zerkleinert. Wir verwenden dafür Schweinebäuche und Rindfleisch. Zur Würzung setzen wir Salz, schwarzen und weißen Pfeffer ein, sowie Piment. Das Ganze wird aufgekocht und dann in „Sterildärme“ abgefüllt. Früher wurden empfindliche Papierdärme benutzt, die beim Einkochen gerne platzten.
Der Kunde brät die Grützwurst (wird auch im Ring hergestellt) in der Pfanne schön knusprig an. Dazu wird auch noch „Punzebrot“ (Blutballen, Beutelwurst) gereicht, die wir mit Roggenschrot herstellen. Die Grütze wird oft schon zum Frühstück gebraten. (Gab es früher in den Wintermonaten mehrmals jede Woche) Heute wird das Gericht auch gerne zu Mittag – oder zum Abendbrot in den Familien gebraten. Dazu werden Apfelmus, rote Beete, herzhaftes Brot und Bratkartoffeln angeboten.
Grützwurstessen ist auch ein gesellschaftliches Ereignis, zu dem gerne in großer Runde eingeladen wird. Politiker und andere wichtige Persönlichkeiten halten dabei oft große Reden. Nach dem Essen gibt es Bier und Schnaps (Verteiler) damit der Magen den “Ãœberfall” gut übersteht.Â
Die Grützwurst ist ein Herbst-Wintergericht, das sehr preiswert und von der Kalorienanzahl her, auch sehr hochwertig ist…
Wir machen die Pfanne heiß, stellen den Korn kalt und laden zum Testen ein. „Essen kommen!“ – an der großen Pfanne…
Am 11. Oktober 2009 um 11:35 Uhr
Grützwurst, Knips und Punzebrot, aber vorher auch schon Pinkel und Mockturtle. Und das soll man alles essen können? Hatte ich ja in meinem Leben vorher noch nie gehört!



Aber – man lernt ja dazu. Pinkel und Grünkohl durfte ich ja vor kurzem schon probieren und die Portionen haben nicht lange “überlebt”, lecker, und der Rest kommt demnächst sicher auch noch in meinen Magen. Samt den entsprechenden “Verteilern”!
Tja, gut dass die Geschmäcker so verschieden, wie die landestypischen Gerichte und Erzeugnisse sind. Das macht doch den Reiz der Vielfalt aus, nicht nur in der Kulinarik. Und ohne Internet kämen viele (leider) erst gar nicht auf die Idee, mal über den Tellerrand zu blicken und auch ungewohntes und unbekanntes zu probieren. “Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht”, heißt es doch oft. Gut dass ich trotz meiner landwirtschaftlichen Wurzeln, mein Onkel besaß einen Bauernhof im unterfränkischen, hier offenbar eine Ausnahme der Regel bin.
Als Querdenker bleibt mir sowieso gar nichts andere übrig, als erst zu probieren und dann “Geschmacksurteile” abzugeben. Es müssen ja nicht gleich für jeden thailändische frittierte Heuschrecken sein. Obwohl die auch sehr lecker sind, besonders wenn man sie vor Ort auf dem Nachtmarkt “verschnabuliert”!
Also kommt jetzt Grützwurst, Knips und Punzebrot auf meinen Merkzettel! Wir schmecken uns bald …….
Gruß Rainer
Am 11. Oktober 2009 um 12:19 Uhr
ich liebe – liebe grützewurst, es erinnert immer an die kindheit
Am 11. Oktober 2009 um 12:59 Uhr
Ich glaube, wir nannten das in meiner Kindheit immer “Wurstebrot”. Oder ist das noch was anderes?
Am 11. Oktober 2009 um 15:21 Uhr
Hat meine Oma früher auch oft gemacht. Mal schauen ob das meine Freundin auch in bekommt! Steht jetzt auf meinem Wunschzettel. Danke für die gute Idee. Ich freu mich schon drauf
Am 11. Oktober 2009 um 15:24 Uhr
Guter Beitrag. Hat meine Oma früher auch oft gemacht. Mal schauen ob das meine Freundin auch in bekommt! Steht jetzt auf meinem Wunschzettel. Danke für die gute Idee. Ich freu mich schon drauf
Am 11. Oktober 2009 um 16:11 Uhr
bei uns hierzulande ist die grützwurst breiig flüssig mit kartoffeln und sauerkraut. jubb so schmeckts auch am besten
. gibts leider nur relativ selten in heimischen küchen und kantinen imho
Am 12. Oktober 2009 um 12:02 Uhr
@Ludger: Wie gehaltvoll ist eure Grützwurst denn? So mal in Kcal/100g? Ich esse die ja sehr gerne und würde gern mal wissen, wie viele kcal man sich da so einverleibt.
Am 12. Oktober 2009 um 17:08 Uhr
Wir haben doch erst nächsten Monat Punzebrot- und Grützeessen, da läuft doch schon jetzt das Wasser im Mund zusammen…
Am 12. Oktober 2009 um 18:36 Uhr
@Balu,
das “Wurstbrot” aus Deiner Kindheit müßte Vergleichbar sein.
@Numanoid,
den genauen kcal-Gehalt der Wurst kenne ich nicht. Ich kann das am Abend jedoch nicht essen, weil es mit zu schwer liegt. Weil die Grütze in der Pfanne gebraten wird, ist sie noch fetter.
Am 12. Oktober 2009 um 20:25 Uhr
@Ludger: Schade, aber trotzdem danke.
Am 14. Oktober 2009 um 17:07 Uhr
Hallo Herr Freese,
kenne die Grützwurst nur von meiner Mutter als ostpreussische Ausführung und biete sie natürlich im Laden an.
kollegiale Grüße aus Isselhorst
Am 14. Oktober 2009 um 21:09 Uhr
@Uwe,
dann hast du ja ein “echtes Familienrezept” mit langer Tradition. Super!
Am 28. Mai 2015 um 20:06 Uhr
Wo bekomme ich die Grützwurst zu kaufen. Über eine Auskunft würde ich mich sehr freuen.
Am 28. Mai 2015 um 20:48 Uhr
Hallo Herr Redschus, die Grützwurst ist ein Saisonartikel und wird ab Oktober wieder bestellbar sein. Bittte melden Sie sich einfach, wir schicken Ihnen gerne eine Liste zu.
Am 11. Oktober 2015 um 18:49 Uhr
Bitte um Liste für die Grützwurst zu. Danke