Anonymer Brief an uns

Es gibt sie noch – die „supertreuen-IA-Kunden“ die es mit einem Betrieb (in diesem Fall eine Fleischerei) gut meinen. Sie kaufen dort gerne ein, fühlen sich dort wohl, schätzen die Ware, das Persönliche und die Ambiente.
Gibt es Defizite in einem Punkt (oder sogar in mehreren Punkten) meiden die meisten Kunden die Einkaufsstätte. Es gibt genügend Stellen, wo man für sein Geld „alles“ bekommt.
So viel zu Einleitung.
Heute erreicht uns ein anonymer Brief, der persönlich an mir gerichtet war. Der/die Verfasser/in der Zeilen, lobte unsere hochwertigen Produkte und die große Auswahl. In dem Schreiben macht Sie uns auf einen Missstand aufmerksam, den ich hier im Blog leider nicht offen darlegen kann. Dennoch bin ich sehr glücklich über diesen Brief. 1. Es muss eine sehr treue Kundin/Kunde sein, der sich die Mühe macht einen Brief zu schreiben. 2. Es zeigt mir, dass wir gut sind, und eine Top Qualität haben.
Ich sagte einfach einmal ganz laut „Dankeschön“ für den Brief und für den offenkundigen Mangel. Wir werden umgehend darauf reagieren (müssen), denn es gibt möglicherweise noch mehr unzufriedene Kunden, die sich nicht diese Mühe machen, einen Brief zu schreiben. (Sie bleiben einfach weg)

Vielleicht verfolgt der Kunde diesen Blog. Ich würde gerne ein vertrauliches Gespräch mit Ihnen führen. Sie sind mir besonders wertvoll!

Keine Reaktion zu “Anonymer Brief an uns”

  1. Doris Siegle

    Hallo Ludger,
    Kunden, die sich, wenn auch anonym, “beschweren”, machen sich die Mühe, uns auf einen Un-Zustand hinzuweisen. Und eigentlich erwartet man bei einer Reklamation als Kunde nur Ärger oder eine lästige Auseinandersetzung – Stress im Kopfkino des Kunden! Also: Lieber NICHTS gesagt und nächstes mal woanders gekauft. Ein Kunde, der sich die Zeit – und den Mut – für eine Beschwerde nimmt, möchte gerne unser Kunde bleiben! Er bittet uns darum.

    Nimm diesen Blogbeitrag und häng ihn im Laden aus:

    Zeig Deinen Kunden: Beschwerden willkommen! Wir danken Ihnen dafür und bedauern den Vorfall zutiefst. Wir verstehen die Verärgerung und wollen alles dafür tun, dass wir Sie wieder zufriedenstellen können.

    Zeig Deinen Mitarbeitern: Es ist 7 mal teurer, einen neuen Kunden zu gewinnen, als einen alten Kunden zu binden. Als Chef zeige ich Konsequenz und kundenfeindliches Verhalten meines Verkaufspersonals bleibt nicht ohne Folgen.

    Wenn ich helfen kann und Du Hilfe brauchst, ruf mich an. Ich bin da. (Ich fahr auch nochmal nach Visbek………..)

    Liebe Grüße
    Doris

  2. Michael (Baudax)

    Ich sage immer, ein Kunde, der reklamiert, meint es im Grunde gut mit uns. Er gibt uns eine Chance, etwas zu verbessern, was nicht in Ordnung zu sein scheint. Wir bedanken uns auch immer, wenn uns eine Reklamation ereicht.

  3. Rainer Prüm

    Ein Kunde, der sich, wie hier, „beschwert“, ist jemand, der auch weiterhin Kunde bleiben möchte. Nur möchte er gerne zukünftig ein besseres Verhältnis zum Verkäufer, Lieferanten, Unternehmen,…..usw. Daher behält er, den seiner Meinung nach, festgestellten „Mangel“, nicht für sich, sondern er äußert ihn auch. Sogar schriftlich. Gott sei Dank!!

    Denn das gibt dem Händler die Chance, diesen Kunden zu erhalten. Denn wenn es ein „guter Händler“ ist, nimmt er seine „Führungsverantwortung“ und „Kundenorientierung“ wahr und löst das „Anliegen“ dieses Kunden, und zwar schnell und öffentlich. So stellt er nicht nur die Zufriedenheit dieses Kunden nach aufgedecktem Mangel wieder her, sondern er reduziert auch oder vermeidet sogar ganz Fehler-, Folge- und Beschwerdekosten!

    Und wenn man die Reklamation des Kunden als Chance zur Steigerung seiner Kundenzufriedenheit, zur Festigung seiner Kundenbindung zum Händler und zur Optimierung der internen Prozesse und der Produkte des Unternehmens sieht, kann man darunter im Prinzip auch einen Auftrag sehen, einen Auftrag des Kunden, weitere diverse Verbesserungen im „Geschäft“ vorzunehmen. Darum lohnt sich in den meisten Fällen sogar ein „professionelles“ Beschwerdemanagement!

    Man könnte ja auch zukünftig im Laden einen gut sichtbaren „Kummerkasten“ aufhängen und parallel per Flugblatt seine Kunden darauf hinweisen, dass man gemeinsam mit seinen Kunden noch besser bei Service, Qualität und Kommunikation werden möchte. Und die Kunden sogar auffordert, ihrer Meinung nach festgestellte Missstände, Mängel, Fehler, Abweichungen, Peinlichkeiten, oder Unerfreulichem, offensiv, deutlich und klar schriftlich und sehr gerne auch anonym zu benennen, und sogar Belohnungen für solche Kundenreaktionen auslobt. Das wäre dann als Teil seiner PR-Strategie vielleicht sogar eine kleine Pressemeldung wert.

    Gruß Rainer

  4. Rainer Prüm

    @ Doris Siegle
    @ Ludger Freese

    Manche beziffern die Kosten der Neukundengewinnung sogar noch höher! Daher ist es, wie Frau Siegle ja auch betont, richtig und wichtig, möglichst keinen (Stamm-) Kunden zu verlieren. (Und natürlich trotzdem zu versuchen, zusätzliche Neukunden zu gewinnen)! ;-)

    Mit Interesse habe ich auch den Leserbrief von Frau Siegle in der “Allgemeinen Fleischer Zeitung” in Sachen Lobby und Kompetenz, zum Thema “Unangreifbar” gelesen. Daher würde ich mich gerne einmal mit Frau Siegle unterhalten, (Ludger kennt meinen Vorschlag schon), ob sie Interesse an einem Besuch der des rollenden Fernsehstudios “Bratwurst-Lounge” von “bratwurst.tv Heimatfernsehen” (www.bratwurst.tv) hat und wenn ja, wir wir so etwas vorbereiten und gegebenenfalls unter Mitwirkung einiger lokalen Sponsoren organisieren könnten. Dabei bestünde auch die Möglichkeit, später von diversen Interviews, Beiträgen und Reportagen eines solchen “Bratwurst-Tages”, einige Sequenzen auf CD`s zu pressen.

    Darüber hinaus bereiten wir gerade einen Besuch der Bratwurst-Lounge beim Deutschen Botschafter in Havanna/ Kuba am 03.10.09 vor, zu dem wir u.a. ca. 5.000 Deutsche Bratwürste mitnehmen wollen. Wir dachten daran, unter Mitwirkung des Deutschen Fleischerverbandes, die Bratwürste unter den 16 deutschen Bundesländern aufzuteilen, um eine möglichst große Wurstvielfalt, den ca. 1.000 geladenen internationalen Gästen dieses Botschaftsfestes, zu demonstrieren. Könnten Doris Siegle und Ludger Ludger mir bei der Auswahl des Bratwurst-Sortiments etwas behilflich sein?

    Gruß Rainer

  5. Ludger

    @Alle,
    ich mich ganz herzlich für die vielen Kommentare bedanken. Sie zeigen mir, dass wir alle mit Menschen arbeiten, die auch Fehler machen dürfen. Dennoch gibt es Spielregeln.

    @Rainer,
    deine Bratwurstgeschichte wrde ich natürlich unterstützen. Sobald Du weiteres mitteilen kannst, sollten wir einmal sprechen. Mein Grill ist schon ganz heiß… :-)

  6. Doris Siegle

    Hallo Herr Prüm,

    bin schon wieder mal sprachlich angesichts Ihrer abermals hohen Meinung von mir! Danke.

    …..und wie immer bin ich für alles offen…………

    Viele Grüße
    Doris Siegle

  7. Rainer Prüm

    Hallo Frau Siegle,

    vielleicht können sie sich ja mit Ludger kurz schließen und (auch mit dem Deutschen Fleischerverband) darüber nachdenken, wie ich 5.000 zu liefernde Bratwürste auf 16 Bundesländer gerecht aufteile, damit a) ein repräsentativer Querschnitt der Geschmacksvielfalt entsteht und b) es einigermaßen gerecht zu geht.

    Benötigt werden die Bratwürste am 03.10.09 für die “Bratwurst-Lounge” beim bratwurst.tv Heimatfernsehen “Best of Germany” beim Botschaftsfest des Deutschen Botschafters Dr. Claude Robert Ellner in Havanna/ Kuba mit 1.000 geladenen Gästen.

    Gruß Rainer

  8. Johannes

    Gut erklärt von Rainer Prüm, Lösungsmöglichkeiten gleich mitgeliefert der Mann hat Ahnung!

  9. Doris Siegle

    Hallo Herr Prüm,

    ….bis dato hat mich der Deutsche Fleischerverband und auch mein eigener Landesinnungsverband – mit Ausnahme von Herrn Dr. von Stoutz, den ich seit Jahren sehr schätze – immer geflissentlich ignoriert.
    Sie wissen ja…..Chefinnen und Unternehmerinnen, und dazu auch noch ein bißchen schwierige, kritische, moderne (?)….Frauen eben, die wissen, was sie wollen und das mit Ãœberzeugung tun, müssen das Fünffache leisten, um ein Viertel Anerkennung zu erhalten (und gleichzeitig auch noch die Erziehung der Kinder perfektionieren in einer Zeit, die manche nicht berufstätige Mutter an den Rand ihrer Kraft bringt)…….zudem in einem traditionsverhafteten Handwerk mit patriarchalisch angelegten Unternehmensstrukturen…..

    Schönen Muttertag.
    Doris

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