
Wenn aus Fremden nach wenigen Stunden Freunde werden, dann muss ein besonderer „Geist“ im Umfeld sein. So könnte man ein Fazit aus unserem diesjährigen Segeltörn ziehen. (vom 24.08. – 27.08.18)
Unser Segeltörn von niederländischen Harlingen aus, habe ich wieder mit der Poseidon und die Crew um Skipper Nico durchgeführt. Mir gefällt einfach das gepflegte Boot, die Freundlichkeit und die Ehrlichkeit der Crew.
Alle Teilnehmer haben sich im Hafen von Harlingen getroffen. An der Kaimauer wurde das Finger Food Buffet aufgebaut und bei Sekt und Bier fand die Begrüßung statt. Danach wurden alle „überlebenswichtigen Utensilien“ an Bord getragen. Bier hatte dabei die größte Gewichtsklasse, denn es musste alles über zwei andere Großsegler getragen werden. Unter Deck hatten alle 23 Mitsegler ihre Kajüten schnell gefunden, weil der Belegungsplan allen vorher zugeschickt wurde.
Schon beim Einchecken war schnell klar, dass wir die Insel Terschelling und Vlieland nicht anlaufen können. Sturm, Hagel Strömungen und starke Windböen machten es einfach unmöglich und die Verantwortung war zu groß. Nico hat uns dann eine südliche Route vorgeschlagen. So segelten wir am ersten Abend in den Hafen von Makkum.
Meine erste Hauptaufgabe bestand darin, alles Lebensmittel so zu verstauen, dass sie je nach Menü und Tag schnell zu finden sind. Das ging aber sehr schnell, weil es bereits mein 4.Törn war und die Küche schon sehr vertraut ist.

Nachdem wir eine kleine Pause in der Kornwerderzand-Schleuse wegen schwerem Unwetter machen mussten, wurde das Abendessen serviert. Mediterrane Schweinerückensteaks wurden tranchiert mit Meersalz und Olivenöl, dazu hausgemachte Kräuterbutter, Country-Kartoffeln und Salaten. Unser Motto: „Genuss-unter-Segel“ hatte seinen ersten Einstieg. Am Abend wurde im Hafen von Makkum viel gelacht und gefeiert. Im Ortskern fand ein großes Live-Konzert statt, dass von vielen Teilnehmern besucht wurde. Die Holländer verstehen es locker zu feiern…das steckt schnell an.
Der Samstagmorgen begann für mich um 7 Uhr. Frühstück zubereiten mit Brötchen, viel Kaffee, einem üppigen Frühstücksbuffet, Rühreier, Säfte und viel leckerer Wurst & Käse. Dabei haben wir uns sehr viel Zeit gelassen. Skipper Nico kam unter Deck zu uns. Er teilte uns die Wetterlage des Tages mit. So ein Großsegler ist nun mal abhängig von der Natur. Als Ziel wurde die traumhafte Hafenstadt Enkhuizen ausgemacht. Nachdem ich die Küche wieder „klar Schiff“ hatte, wurden die Segel gesetzt. Die Segel aufziehen ist schwere Arbeit, die aber viel Freude macht. Die Begeisterung in der Mannschaft konnte man das sehr gut anmerken. Seeluft und das Leben an Deck macht hungrig, so dass es am Mittag „Schnippelbohnen-Eintopf“ mit Wiener Würstchen gab.

Vor dem Einlaufen in unseren Zielhafen gab es einen weiteren Höhepunkt der Reise. Petra Pekeler (“Wer nicht genießt, wird ungenießbar!”) von „Genusszeiten“ hat über Bier einen Vortrag gehalten. Sie ist anerkannte Bierexpertin uns ist mit unglaublich viel Leidenschaft am Werk. Bier ist einfach Ihre Mission! So hat sie speziell für diesen Törn tolle passende Biere ausgesucht, die provozieren, anregen, nachdenklich machen, begeistern, schmecken und neue Wege zeigen. Großartig liebe Petra, Dein Biertasting war eine Bereicherung! Tausend Dank für Dein Dazutu!
Nach dem Segel einholen und anlegen, war der Nachmittag zum Bummeln entspannen angesagt. Ich hatte nun genügend Zeit, dass festliche Dinner für den Abend zuzubereiten. Ich habe die Ruhe unter Deck für ein entspanntes Arbeiten genutzt. Matthias Schultze hat dabei das Bundesligaspiel Werder Bremen gegen Hannover 96 verfolgt und immer berichtet. Matthias ist Geschäftsführer des sehr innovativen Malerbetriebes Heyse in Altwarmbüchen. Durch seine Ideen und begeisterten Mitarbeitern schaffen sie es immer wieder ein neues Lebensgefühl in Räume zu bringen. Im Großraum Hannover ist die Maler Heyse ein Begriff für Hausfassadengestaltung, sowie Wand und Bodengestaltung. Danke, dass du mit 3 Personen dabei warst!

Das Buffet am Abend wurde nach dem 2.Biertasting von Petra Pekeler serviert. Ein Vorspeisenteller mit verschiedenen italienischen Antipasti wurde am Platz serviert. Am Buffet habe ich folgendes serviert: Lachs auf Gemüsebeet, Osso Bucco in feiner Biersauce, Kartoffelschnee, spanisches Ofengemüse, Brot aus dem Ofen, Rucola Salat mit Parmesan und als Dessert Mascarpone Creme mit frischen Erdbeeren. Zum Digestiv gab es Rum aus Guatemala und wer möchte, eine gute Zigarre.

Der Sonntag weckte uns mit einem traumhaften Sonnenaufgang. Das Wetter machte gute Laune, die sich spürbar auf die Mannschaft übertrug. Nach dem Frühstück wurden gleich wieder sehr Unterhaltsames und Lustiges an Deck ausgetauscht. Lautes Lachen ist für mich immer ein Indiz, dass es allen gefällt. Wilhelm Freund segelte ebenfalls zwei seiner Gesellen mit. Er hat eine Tischlerei in Wedemark bei Hannover. Ich habe noch nie einen so kreativen und lustigen Tischler kennen gelernt. Er bezeichnet sich selber als „Diva“ und hat Qualitätsansprüche an seine Arbeit, die kaum Vergleichbares findet. Seine Kunden mögen sein professionelles Auftreten und sein Querdenken. Schön, dass ich euch kennen lernen durfte.

Skipper Nico segelte mit einem geliehenen Großsegel, weil sein Segel repariert worden ist. Diese Segel mussten auf dem Törn noch gewechselt werden. Für alle Teilnehmer war es sehr spannend, wie das abläuft. So ein Segel wiegt einige hundert Kilo und muss sauber gelegt und verschnürt werden. Kein leichtes Unterfangen, aber mit vereinten Kräften wurde es zu vollsten Zufriedenheit gemeistert. Das „Haussegel“ wurde aufgezogen und die die Fahrt wurde deutlich schneller, weil das Hauptsegel größer ist. Man merkte, dass Skipper Nico erleichtert war.
Zu Mittag wurden Currywurst und frisches Brot an Deck serviert. Aus dem großen Kochtopf, war die scharfe Wurst das passende Gericht zu Bier und Co. Die 10-köpfige Männergruppe aus Lohne hatten jedenfalls sehr viel Spaß. Sie hatten immer einen lockeren Spruch drauf und haben das gesamte Wochenende mit „viel Genuss unter Segel“ genossen. Auch mit meinem Kollegen Gerd May – er ist aus Worms mit einer Harley-Davidson angereist – konnte ich viele fachliche Themen austauschen. Die anderen nichtgenannten Teilnehmer/innen hatten viel Spaß auf dem Törn. Segeln verbindet – das wurde sehr deutlich, als wir wieder in Hafen von Harlingen ankamen. Herzlichste Verabschiedungen waren zu sehen.

Für mich war dieses Event einmal mehr eine sehr gelungene Veranstaltung, die mir Freude und Spaß gemacht hat. Es ging aber auch nur, weil meine Frau Carola und die Küchencrew vieles so perfekt vorbereit hat. Dankeschön.
Natürlich werden wir auch in 2019 einen Segeltörn planen – darauf freue ich mich schon jetzt!
1.Nachtrag: Blogbericht zur Reise auf dem Blog von Maler Heyse, verfasst von Matthais Schultze.
2.Nachtrag: Blogbericht zur Reise auf dem Blog vom Tischlerei Freund, verfasst von Wilhelm Freund.
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