Anerkennung, Toleranz, Respekt – verlieren wir gerade die Contenance?

n der Sendung „HART ABER FAIR“ vom 15.April 2019 wurde das Thema: „Mit hübschen Siegeln gegen schlechtes Gewissen?“ kontrovers diskutiert. Mir geht es weniger um die Sendung, die Themen und die Inhalte der Diskussionen. Da wir eh jeder eine andere Sicht der Dinge haben. Für mich gehören Fleisch, Wurst und Lebensmittel tierischer Herkunft zum Leben, genauso wie Gemüse, Salate und auch Erzeugnisse aus pflanzlicher Herkunft.

Ich war nur entsetzt, welch heftige Diskussionen nach der Sendung im Netz standgefunden hat. So viel Haas, Aggressionen, Unwissenheit und verletzte Worte haben mich sprachlos gemacht. Jeder hat das Recht seine Meinung zu nennen – das ist auch gut so. Aber bei politischen Themen und bei Ernährungsthemen tierischen Ursprungs, wird oft unsachlich und bewusst der Person verletzend argumentiert. Auf Facebook wurden zu den Themen der Referenten über 1600 Kommentare geschrieben. Die meisten Beiträgen waren extrem kritisch verfasst. Warum macht man das? Welche Gründe gibt es, mit so kritischen Worten auf fremde Menschen zu dreschen? Ist das neuer Stil in der Gesellschaft keine andere Meinung und Lebensform zu tolerieren? Anerkennung und lobende Worte findet man kaum noch. Verkommen wir zu unmenschlichen Kritikmonstern?
Gerade die kritischen Zeilen gegen Sarah Dhem (Kalieber, und Wurstwaren Schulte, Lastrup) haben mich regelrecht bedrückt. Ich kenne Sarah und Mirko Dhem persönlich. Ich bewundere Ihren Weg, denn bei Ihnen steht das Tierwohl, Gesundheit und Fairness im Mittelpunkt des Unternehmens. Sie setzen sich leidenschaftlich mit dem Offenstall-Programm, besonderes Fleisch und dem Dialog mit der Landwirtschaft, Schaltbetrieb und den Kunden auseinander. Durch ihr „TUN“ haben sie sich zu einem Leuchtturmbetrieb entwickelt. Wenn ich dann die unqualifizierten Kommentare lese, bleibt mir nur noch fremdschämen übrig.  Ich glaube, dass nur ganz wenige über den Tellerrand geschaut haben, bevor sie einen Kommentar ins Netz gestellt haben. Es wird vieles falsch interpretiert, vermischt und mit seltsamen Beispielen belegt.

Warum gelingt es uns nicht, ehrlich und fair miteinander umzugehen? Nicht der Gesetzgeber ist gefragt, sondern jeder von uns. Durch unser Einkaufsverhalten kann man etwas ändern, genauso wie auch Verzicht, bewusstes Essen, Anerkennung und Toleranz. Es ist mir bewusst, dass es vielleicht nicht funktionieren wird und dass sehr lange dauern kann. Aber mit Verboten, Beschuldigungen und den „Zeigefinger“ werden wir nichts ändern. Nur mit TUN. Lasst uns den Weg der Veränderung gemeinsam gehen. „Wenn wir nur zuerst herausfinden könnten wo wir stehen und wohin wir tendieren, dann könnten wir besser beurteilen, was zu tun und wie es zu tun ist.“ [Abraham Lincoln]

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