Preise für Lebensmittel steigen
Vor einigen Tagen habe ich ein kurzes Interview über die Lebensmittelteuerung in unserer Lokalzeitung gegeben. Die Fragen des Journalisten bezogen sich auf die Preise für Lebensmittel, die immer stärker und schneller steigen. Die Fleischpreise halten sich sehr konstant, so dass ich eine erhebliche Teuerung nicht feststellen kann. (noch nicht) Was bei uns drastisch gestiegen ist, sind die Preise für Molkereiprodukte, Getreideprodukte, sowie die Artikel der Verpackung. (Folien, Gläser, Papier etc.) Das hat viel mit den gestiegenen Energiekosten zu tun, die uns auch stark belasten. (Fahrzeuge, Backöfen, Kessel, etc.) Wir müssen zwischen –20°C bis +220°C alle Temperaturbereich bereit halten.
Die Verteuerung der Lebensmittel hat mit vielen Faktoren zu tun und kann mit einem Satz nicht erklärt werden. Es ist ein Zusammenspiel des Weltmarktes, in dem Faktoren wie Dollarkurs, Spekulationen, Wohlstand, Bevölkerungsdichte, Energiepreise, sowie der Nachfrage von Rohstoffen zur Energieerzeugung. (Mais, Roggen, etc.) den Preis bestimmen. Als kleiner lokaler Fleischer sind wir nur ein Staubkorn im großen Rad der Wirtschaft. In der letzten Woche hat sich z.b. der Dieselkraftstoff um 12 Cent je Liter erhöht. Solche Steigerungen spüre ich an der Fleischtheke. Die Kunden müssen sparen und verzichten auf hochwertige Lebensmittel durch Kaufzurückhaltung.
Die Preisspirale wird sich immer schneller drehen!
Ich bin der festen Ãœberzeugung, dass sich die Fleischpreise erheblich nach oben bewegen werden, weil die Futterkosten sich mehr als verdoppelt haben. Der Landwirt steht mit dem Rücken zu Wand!  Es wird weniger an Auto, Urlaub und Kleidung gespart, sondern eher an höherwertigen Lebensmitteln. Die Welt rückt immer dichter zusammen…
Am 16. April 2008 um 15:19 Uhr
Am gesunden Essen zu sparen und auf hochwertige Lebensmittel zu verzichten, ist töricht, egal ob Fleisch, Brot, Gemüse, Milchprodukte etc. Krankheit wird teuerer (da freut sich doch nur die Pharmaindustrie), als das, was beim Einkauf gespart wird.
Am 16. April 2008 um 16:23 Uhr
Hallo Michael,
da dreht sich die Katze im Kreis. Es wird immer mehr “Müll reingestopft” – weil man so ja spart – und ab dem 55. Lebensjahr kommen die großen “Reperaturen am Körper.” Fakt ist aber, dass dem Verbraucher (oder besser vielen) das Geld fehlt. Die Teuerung ist überall greifbar und die Löhne sind entsprechend nicht gestiegen.
Auch hier dreht sich die Katze weider im Kreis. Das wird du in deiner Branche bestimmt auch merken.
Am 16. April 2008 um 17:15 Uhr
Natürlich merken wir auch diesen Teufelskreis. Hinzu kommt aber eine weitere Entwicklung, wenn beim Kauf von hochwertigen Lebensmitteln gespart wird. Dann haben wir bald den guten Fleischer an der Ecke nicht mehr. Der geht dann wie ein Vetter von mir in den Supermarkt – kein Risiko, festes Einkommen, 6 Wochen urlaub, geregelte Arbeitszeit. Und wir sind dann auch gezwungen unser Fleich Im Supermarkt zu kaufen…..erinnern wir uns nicht an die Skandale z.B. bei Real? Geiz ist eben nicht geil, Geiz ist Unsinn und unheilvoll.
Am 16. April 2008 um 21:20 Uhr
ich will ja nicht nerven mit dem thema – aber das sind die politischen folgen des “codex alimentarius”. welthunger inclusive…. bitte schaut euch das video mit dr. rima laibow in meinem jüngsten blogartikel an. die spirale wird sich weiter drehen, wenn wir sie nicht stoppen.
@ michael: ja, geiz ist unsinn und unheilvoll – geiz ist ein kind von gier und neid – und diese “eltern” regieren, diktieren grad die welt…
ich bin froh, daß wir in der blogosphäre eine wachsende gruppe andersdenkender und andershandelnder sind!
Am 16. April 2008 um 22:01 Uhr
Dass unter einem gewissen Preisniveau keine vernünftige Qualität zu produzieren ist, sollte eigentlich einleuchten. Das gilt für Fleisch wie für Brot, Gemüse, Obst, Olivenöl und Wein. Und alle anderen Produkte wie Dienstleistungen.
Es gilt halt immer noch, dass die Freude über den niedrigen Preis nicht so lange dauert, wie der Ärger über die schlechte Qualität.
Am 16. April 2008 um 22:50 Uhr
@Michael,
das ist der “süßes Geschmack” – alles ist geregelt, alles ist planbar und wir tun´, was andere vorgeben. Hatten wir das nicht schon einmal?
@Sarah,
ich kann das nicht alles verstehen, was Dr. Rima Laibow erzählt. Ich glaube aber, dass wir diese Spirale nicht stoppen können, solange Ethik und Moral immer mehr an Bedeutung verlieren. Das ist in Deinem Beruf genauso, wie in vielen anderen Branchen.
@Susanne,
das stimmt wirklich. Alles hat seinen Preis. Mein alter Lehrmeister hat mit diesen Satz auch immer erzählt. Damals kamen die ersten Supermärkte mit Frischfleischverkauf. Heute gibt es viele meiner Kollegen nicht mehr. (siehe Kommentar von Michael) Es beobachte die Qualitätsentwicklung sehr genau – die Ansprüche steigen immer weiter, aber die Bereitschaft dafür auch eine Gegenleistung (Preis) anzukennen, schwindet immer mehr. (Geiz ist geil)
Am 17. April 2008 um 21:28 Uhr
also: wir sind aufgerufen, was zu tun. und wir tun ja auch. das wird früchte tragen. der feind des guten ist das bessere…. machen wir weiter! qualität kennt keinen kompromiss. punkt.