Echt cool
Foto: Das noch nicht gefrorene Kühlkissen
Wenn wir Lebensmittel verschicken, verwenden wir dazu spezielle Isolierbehälter, damit die Ware gut bei Ihnen ankommt. In der kühlen Jahreszeit gibt es auch keine Transportprobleme. Ich habe aber von einem Kollegen einen guten Tipp bekommen, wie wir mit Einweg-Kühlelemente die Ware noch besser verschicken können. Die Absorptionskühlelemente nennen sich „EcoSorb“ und halten sehr lange die Kühlung aufrecht. Die kleinen Plastikbeutel sind mit einem weißen Granulat gefüllt. Diese Beutel werden 24 Stunden gewässert. Dabei saugen sie sich mit Wasser voll und speichern die Flüssigkeit. Die kleinen Beutel werden jetzt tiefgefroren.
Ich halte dieses System für eine wirklich innovative Lösung. Wir können also noch perfekter die Ware verschicken, damit sie ein wirklich leckeres Produkt geschickt bekommen.
Essen kommen wird noch cooler!
Am 14. Januar 2008 um 12:01 Uhr
Ich habe von einem großen TK-Versender gehört, der seine Packete mit Trockeneis kühlt.
Was für ein Granulat ist denn da drin? Ich frage, weil ich mir irgendwie nicht vorstellen kann, was passiert, wenn so ein Päckchen mal platzt…
Am 14. Januar 2008 um 12:12 Uhr
Keine Sorge,
die Beutel speichern das Wasser und geben es nicht wieder ab, wenn sie auftauen. Eine tolle Sache also. Das Granulat nennt sich Polyacrylgranulat (ist natürlich nichts giftiges) und ist nach den EG-Richtlinien für Lebensmittel zertifiziert.
Am 14. Januar 2008 um 14:50 Uhr
Urks! Ich hatte zuerst das Bild gesehen und gedacht, jetzt käme ein Grünkohlpaket, das seit drei Monaten unterwegs war…
Die Beutel werden aus Transportkostengründen mit dem trockenen Granulat geliefert, das sich mit Wasser vollsaugt und es normalerweise nicht wieder abgibt, ähnlich wie Katzenstreu.
Wasser hat eine hohe Wärmemengendichte (etwa eine Kalorie pro Gramm und Grad), und wenn Ihr das Wasser von +20 auf -20 Grad Celsius einfriert, holt Ihr 40 Kalorien für den Temperaturwechsel und etwa 80 Kalorien (334 Joule) fürs Gefrieren aus dem Wasser, verrät die Wikipedia unter “Kalorie” und “Schmelzwärme”.
Beim Transport müssen nun wieder diese 120 Kalorien pro Gramm Wasser aus der Umgebung in die Kühlelemente kommen, damit diese wieder 20 Grad Celsius haben. Und das ist eine ganze Menge und hält die Ware lange kühl. Teilweise kann natürlich auch die Waren angefroren werden, wenn Kühlakku und Produkt zu nahe kommen.
Außerdem wiegt ein Liter Wasser ein Kilogramm, was bei den Transportkosten zu berücksichtigen ist
Natürlich müssen Freeses Eisschränke diese Energie erst mal den Kühlakkus entziehen, so dass die Verpackunskosten steigen müßten
In die normalen Plastikbeutel verschweißtes Visbeker Wasser wäre wahrscheinlich genauso gut. Ludger, sind die neuen Kühlakkus nach dem Gefrieren noch flexibel, oder auch steinhart wie ein Eisklotz? Ansonsten sind Eure Beutel dicht genug, um auf das Granulat zu verzichten
Ich mache gerne eine Grünkohl-Probebestellung (1 kg Grünkohl und 1kg normales Eis)
Am 14. Januar 2008 um 15:10 Uhr
@URS,
das ist ja eine Diplomarbeit von Dir!
Ein Kühlakku wiegt gefüllt 333 g. Diese Akkus haben wir noch einmal in Luftfolie eingewickelt, damit sie nicht unmittelbar an die Ware kommen. Wir hatten im Vorfeld auch schon “eigene Modelle” entwickelt, die sich aber als nicht “tropffest” erwiesen haben. Dabei haben wir Scherbeneis in Vakkum verpackt und dieses als Kühlakku verwendet. Es konnte aber passieren, dass der gesamte Isolierkarton mit Flüssigkeit befüllt war. Das passiert nun nicht mehr.
P.S. Die Transportkosten steigen nicht – wir betrachten das als reine Serviceleistung für unsere Kunden. (so sind wir
)
Am 14. Januar 2008 um 17:14 Uhr
@Ludger: Danke, das ist die interne Physik-Maschine, die ich nicht abschalten kann…
Ein Problem bei hohen Temperaturunterschieden dürfte auch Kondenswasser (taupunkt) sein. Eure Vakuum-Beutel sind ja auch bei leichten mechanischen Belastungen dicht, aber wenn an eiskalter Oberfläche die Luftfeuchtigkeit kondensiert, wird der Rest der Ware naß. Also muß man die Kühlakkus isolieren, damit sie “ihre Kälte langsamer abgeben” können (Glühlampen senden kein Licht aus, sie saugen Dunkelheit). Oder man umwickelt sie mit wasseraufnehmenden Material. Also dazu noch Silika-Beutelchen? Oder die gesamte Lieferung nochmal einschweißen? Man kann es auch übertreiben…
Am 20. Januar 2008 um 12:52 Uhr
Kann man die “Akkus” mehrmals verwenden, oder muß,ich die direkt dem Müllberg anvertrauen?? Mancher Müll läßt sich halt auch nicht vermeiden.
Am 20. Januar 2008 um 13:04 Uhr
@Olaf,
die Akkus können wieder eingefroren werden. Solange die Beutel unbeschädigt sind, können sie mehrmals verwendet werden.