Ökosiegel per Verordnung

Ich glaube Bio-Siegel gibt es genügend – sogar so viele, dass kein Verbraucher mehr durchblickt, welches Bio-Siegel nun wirklich Bio ist… Selbst Fachleute winken schon ab, wenn es um die große Vielzahl von Zeichen geht. (nicht nur Biozeichen, sondern auch andere Markenlogos) Ziel eines Siegels ist es, auch aus meiner Sicht, dass der Verbraucher sofort erkennt, was in der Verpackung ist. Wie im Straßenverkehr gibt es nur ein Zeichen für Vorfahrtsstraße und nicht „27,5 verschiedene Schilder“ … (wie bei Bioprodukten) 

Nun schreibt die EU ein neues Ökosiegel ab dem 1. Juli vor. Alles öko-? Für den Verbraucher wird es nun noch schwieriger durch den Dschungel der Biologos zu finden. Die EU schreibt vor, auf allen verpackten Bioprodukten die in der EU hergestellt oder vermarktet werden, das neue Emblem zu kleben. Die Agrarkommissarin Marianne Fischer: „ Wir hoffen dadurch mehr Aufmerksamkeit für Bioprodukte erzielen zu können!“ Der Verbraucher soll so einfacher Ökoprodukte erkennen können.
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich laut gelacht habe, wo ich diesen Unfug gelesen habe. (Ich glaube, die Dame war schon lange nicht mehr selber einkaufen…) Per Gesetz kann man nicht verordnen, welches Logo nun DAS Ökologo ist. Die Verwirrung beim Kunden ist viel zu groß.

Jedes Produkt hat eine Geschichte vor der Vermarktung und zum Teil eine lange Reise hinter sich, bevor es auf dem Tisch liegt. Es steht also sehr viel Idealismus hinter jedem Produkt, dass die EU nun per Label mit einem großen „grünen Mantel“ abdecken möchte.
Damit kein falscher Eindruck entsteht: Ich finde Bioprodukte gut, und sie haben auch ihre Berechtigung am Markt. Aber diese diktatorische Labelverpflichtung halte ich für völlig daneben und dient der Sache sicherlich in keiner Weise.

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