Was kostet die Bratwurst?

„Was kostet die Grillbratwurst bei Ihnen?“ – solche Anrufe bekommt man fast täglich. Da werden Grillfeste im Verein oder in der Nachbarschaft gefeiert und die Wurst dient als Gradmesser für die Kosten je Person. Das Bier und andere Getränke werden in Kommission gekauft und anschließend zurück gebracht. Bei der Wurst ist das leider nicht möglich (wer möchte schon Grillwurst, die vorher einige Tage auf „Achse“ war?). Seltsam ist immer, dass beim Kunden ein Stückpreis vorliegt, der aus der Discounterwerbung hängen geblieben ist. Dort sind dann fünf Bratwürste zu sehen und ein Preis von 2,79 €, das wären dann 0,56 € je Stück. Der Kilopreis wird in Schriftgröße „4“ angezeigt, so dass er nur mit einer Lupe oder mit einem zwei Zentimeter Abstand zu lesen ist (Kg € 6,98). Das oft Äpfel mit Birnen verglichen werden, ist dem Kunden nicht bewusst (…oder er möchte nur eine Bestätigung von uns, ob der Discounterpreis wirklich günstig ist) Unser Kilopreis ist manchmal viel günstiger, nur die „Großen“ packen den Preis geschickter ein.
Was passieren kann, wenn man Bratwurst mit Bratwurst vergleicht, zeigt das lustige Video mit dem Beispiel Pferd mit Pferd. Viel Spaß!

Keine Reaktion zu “Was kostet die Bratwurst?”

  1. Jörg Schiffeler

    Danke für dieses Blog-Thema! Genau aus diesem Grund bietet die afz seit diesem Jahr den afz-Preisbarometer an. Oft genug ist nämlich Fleisch und Wurst günstiger im Fleischer-Fachgeschäft als im LEH oder im Discount. Aber wer rechnet schon nach oder realisiert den 100g bzw. 1kg Preis. Lieber Herr Freese, Sie schreiben mir aus der Seele. Wie viele Menschen beispielsweise den kg-Preis ignorieren, wenn sie sich im Discount den 80g Teller Salami kaufen. Unglaublich. Denn da käme abenteuerliches zu Tage. Lieber gleich zum Metzger!

  2. opatios

    Was interessiert einen schon der Kilopreis, wenn er mit Stückzahlen rechnen will… :-( und genau das passiert meistens bei Grillwurst.
    Bei der abgepackten Salami zählt der Verbraucher dann die Scheiben, weil er sich ohnehin immer die gleiche Anzahl Scheiben aufs Brötchen legt. Da können die noch so dünn sein.

  3. Ludger

    @Jörg Schiffeler,
    zur Zeit laufen ja einige Schlagzeilen, wie die Lebensmittelinsdustrie den Verbraucher etwas “vorspielt”. Für mich gehören diese “verstecken” Preise ebenfalls zu einem Skandal, weil der Verbraucher verwirrt wird. (100g Preis, 1 kg Preis, Stückpreis, Schalenpreis, etc.)

    @Opatios,
    die Discounter machen eine sehr geschickte Preispolitik bei Lebensmitteln. Da sitzen schlaue Leute, die nichts anderes machen. Sind wir zu ehrlich?

  4. Torky

    grade Salami hole ich mittlerweile beim Fleischer, der 100g Preis (auf den rechne ich immer um, weil der auch bei den kleinen Packungen beim Discounter dran steht) ist dort nämlich fast gleich – aber beim Fleischer krieg ich dafür schöne sehr aromatische luftgetrocknete Salami – statt Massenware.
    Bei anderen Sachen (insbesondere Pute hab ich den Eindruck) ist der Preisunterschied gravierender – da kommts dann aufs aktuelle Budget an. Aber für gutes Essen kann man eigentlich immer mal ein wenig mehr ausgeben.

  5. Hoepp

    Da würde ich Opatios allerdings auch zustimmen. Wenn ich Leute einlade rechne ich auch mit 2 bis 3 Würstchen pro person und nicht in Gramm. Und um Preise zu vergleichen bietet sich daher das Stück an. Aber man könnte dem geschätzten Kunden ja anbieten, der frischgedrehten Wurst einfach das gleiche Gewicht zuteilwerden zulassen, wie es die Discounter tun. Dann wäre hätte der Kunde seine Wunschzahl an Würstchen mit Qualität zum guten Preis. Lohnt sich natürlich erst ab Stückzahlen.

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