Klimaschutz (CO2) durch Regional-Einkauf!

Foto: Freese. Wurst mit Klimaschutz-Siegel

Unsere Erde wird seit Jahren wärmer. CO2 gilt als der Umweltkiller schlechthin. Jedoch: Jeder Kilometer, den die bei uns verarbeiteten Zutaten weniger zurück legen, reduziert den CO2 Ausstoß im Straßenverkehr. Laut Studie der Deutschen BP wird über 11 % aller Emissionen im Straßenverkehr auf Lebensmitteltransporte zurückgeführt.
Wir können die Treibhausgasemission durch bewusstes Autofahren, durch Energie sparen (Haushalt, Betrieb) und durch Einkaufen von regionalen Produkten  entgegen wirken.

Der Sachbuchautor und Dipl.-Kfm. Hans-Jürgen Schmidt aus Bielefeld kam auf die Idee, Produkte, die überwiegend aus einem 50 km Radius stammen, besonders zu kennzeichnen. Das Klimaschutz-Siegel soll dem bewussten Verbraucher deutlich machen, dass er mit dem Kauf dieser Produkte die Umwelt schon. Wir halten das für eine sehr weitsichtige Idee und haben uns dazu im Fleischerblog schon lebhaft ausgetauscht. Wir sind mit unserem Betrieb mitten im „Speckgürtel Deutschlands“, so dass wir unsere Ware überwiegend im 50 km Radius einkaufen können. Dazu haben wir einen kleinen Überblick erstellt, wie regional wir einkaufen. (Die Liste ist nicht vollständig. Sie zeigt die Haupteinkaufsgruppen.)

Schweinefleisch: Emstek ca.15 km
Geflügel: Visbek, Wildeshausen ca.5-10 km
Rindfleisch: Lohne ca. 20 km
Fisch: Visbek, 20 m bis 2 km
Beilagen: (Reis, etc.) Wildeshausen ca. 10 km
Kartoffeln: Wildeshausen ca. 10 km
Gemüse und fr. Salate: Dinklage ca. 25 km
Fleischer-Einkauf: Oldenburg ca. 42 km
Därme, Salz etc.:Lohne ca. 20 km
Getränke: Wildenhausen ca.10 km
Brot: Visbek, Schneiderkrug ca. 150 m bis 5 km

Wir halten es aus ökologischen Gesichtspunkten für sehr wichtig, dass wir Unternehmer „CO2 bezogen“ einkaufen, dass der Kunde mehr regionale Produkte einkauft und dass ein Umdenken im Verbraucherverhalten in Gang gesetzt wird.

Wie denken Sie über die Kennzeichnung von Lebensmittel mit regionaler Herkunft?
Glauben Sie, dass wir unser Einkaufsverhalten überdenken müssen?
Ich freue mich auf spannende Kommentare!

Keine Reaktion zu “Klimaschutz (CO2) durch Regional-Einkauf!”

  1. URS

    OK, dieses Verhalten ist löblich.
    Aber bei “Beilagen (Reis etc): 10km” muß ich doch schmunzeln. Wird in Deutschland tatsächlich Reis angebaut? Deutsche, kauft nur deutsche Bananen!

    Es ist tatsächlich recht schwierig, lokal erzeugte Waren einzukaufen. In einem Bio-Supermarkt in Wuppertal habe ich Bio-Milch aus Bayern gefunden. Dabei gibt es in weniger als zehn Kilometern sogar demeter-Milchbauern mit bester Qualität.

    Ja, ich würde gerne mehr aus meiner Gegend kaufen. Eine Hersteller angabe inklusive Adresse (und nicht BY207) wäre schön, bei industriell gefertigtem Humanfutter hätte ich auch gerne eine Liste aller Verarbeitungsorte. (Liest sich sicherlich sehr interessant, wenn in “Fruchsaftgetränken” plötzlich 20 Stationen auftauchen, siehe auch http://www.walthers.de/blogs/index.php?title=billig_und_schlecht&more=1&c=1&tb=1&pb=1)

  2. Elita Wiegand

    Lieber Ludger,
    die Initiative ist löblich. Ich fände es gut, wenn die regionalen Lebensmittel gekenzeichnet wären. Schließlich gibt es immer mehr Verbraucher, die auf Qualität achten und auch gerade deshalb regionale Anbieter unterstüzen wollen.

    Denn natürlich ist es kompletter Wahnsinn, dass wir unsere Lebensmittel tausende von Kilometern per Flug, Schiff oder LKW duch die ganze Welt transportieren.
    Für meine Begriffe ist es dazu wichtig, überhaupt das Bewusstsein für regionale Produkte zu schulen.

    So werde ich zwar nicht auf Banen verzichten, aber Erdbeeren oder Weintrauben im Winter kommen bei mir nicht auf den Tisch. (Die schmecken eh künstlich!) Ich achte schon darauf, Früchte der Saison zu essen und wenn sie dann noch von einem Landwirt in meiner Nähe -also vom Niederrhein kommen, umso besser!

    Habe natürlich auch das Glück, dass es am Niederrhein ein tolles Spargelanbaugebiet gibt. Und so gehe ich extra einige Schritte weiter in das nächste Obstgeschäft, weil die den Spargel regional beziehen.

  3. Ludger

    @URS.
    Das mit dem Reis mag wirklich etwas zum schmunzeln sein. Dennoch kann ich auch diesen Einkauf steuern. Ich kann meine gesamte Bestellung bei einem Lieferanten aufgeben oder nur einmal die Woche bestellen. Dadurch werden wieder Anlieferungswege gespart. Das sind nur ein paar Tropfen Treibstoff, es sind aber einige Liter, wenn mehr daran beteiligen.

    Wir alle müssen einfach nur anfangen, Step by Step! :-)

  4. Dipl.-Kfm. Hans-Jürgen Schmidt (Blog-Moderator von Fleischerblog.de)

    Hallo Herr Freese,
    über Ihre Klimaschutz-Initiative freue ich mich ganz besonders – beweist sie doch, wie eine moderne Fleischerei ökologisch verantwortungsvoll handeln kann. Erstaunlich ist für mich auch hier wieder, wie schnell Sie die Brisanz der Klimadebatte erkennen und Ihren Kunden ermöglichen, durch Einkauf in Ihrer Fleischerei ganz gezielt einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
    Ich werde in Kürze Ihr Unternehmen auf Fleischerblog.de diesbezüglich ausdrücklich würdigen, um der Branche an einem konkreten Beispiel zu verdeutlichen, mit wie wenig Schritten man eine Umwelt schonende Idee seiner (Stamm-)Kundschaft näher bringen kann.

  5. Ludger

    @Elita,
    Schulungen um regioanle Produkte und Vertriebswege besser kennen zu lernen! Eine tolle Idee, Elita.
    Es ist oft gar nicht bekannt, welche guten Produkte es unmittelbar vor der Haustür gibt. (siehe auch Kommentar von URS / Milchbauer)
    Vielleicht wäre ein Portal www.vor-der-haustuer.de eine tolle Idee. Darin bietet jede Region seine Produkte an…
    Wir sollten anfangen zu spinnen! :-)

  6. Michael

    Ich stimme auch zu, ohne wenn und aber! Bei mir gibt es keine Steaks aus Argentinien, sondern von Holsteiner Rindern. Rotwein aus Frankreich, Chile oder Südafrika ist nicht im Keller, aber dafür herrlicher Roter von der Ahr, der es mit franz. locker aufnimmt und der Blödsinn mit Bier aus Mexiko hat sich zum Glück erledigt. Dithmarscher Pils schmeckt ohnehin besser und Spargel aus der Lüneburger Heide, gerade mal 50 km von hier, ist mir immer lieber, als diese turbogedüngten griechischen Stangen. Tomaten aus den Vierlanden, auch aus der regionalen nachbarschaft, schmecken sogar auch nach Tomaten, jedenfalls beherrschen die noch nicht die Kunst, Wasser in rote Bällekes zu verpacken.
    @Ludger -> Step by Step ist okay, wenn nur der erste Schritt nicht immer so schwer fallen würde :) )

  7. Doc Sarah Schons

    Step to step ist gut und wichtig – und es ist Zeit: der skandalöse Codex Alimentarius soll nämlich am 31.12.2009 in Kraft treten…
    Mehr dazu im Doc Blog… ;-)

  8. Ludger

    @H.J. Schmidt,
    danke für Ihre netten Zeilen Herr Schmidt. Ich bin sehr gespannt auf die ersten Reaktionen aus der Kundschaft. Heute hat zufälltig eine Kundin das Paket Wiener vom Foto (oben) gekauft. Sie war sehr “erschrocken” über den Text,(weil sie damit zunächst überfordert war) fand das aber sehr gut!

    @Michael,
    so wirds gemacht! Danke für Deine offenen Zeilen. Wir sehen, jede Region bietet genügend Auswahl! Wir müssen sie nur stärken!

    @Sarah,
    ich muss erst einmal in Deinem Blog nachschauen. Du bist aber ein positives Superbeispiel wie regionaler Einkauf gelebt wird. Von Dir können wir alle noch lernen!

  9. Carsten

    20m :) Inhester angelt seine Fische aber auch nicht hinterm Hause.

    Das ganze mag ja für viele Standardprodukte funktionieren, allerdings z.B. in den meisten Fällen nur bei Frischware. Da ich aber alleine wohne und oft erst nach 20 Uhr heimkomme, muss es des öfteren auch mal ein Fertiggericht tun. Und da wirds z.B. schon schwieriger. Und willst du wirklich von mir verlangen, dass ich z.B. “Bier” trinke, dass 50km um Mönchengladbach gebraut wurde? Die haben doch gar keine Bierkultur da. ;)

  10. Elita Wiegand

    Super, hier wird ja richtig fleißig zu dem Thema kommentiert.
    Das Portal www.vor-der-haustuer.de ist ne richtig gute Idee.

    Unser Partner Christoph Hinderfeld macht natürlich mit der Zunft AG etwas, was in unserem Sinne ist. Dort gibt es ein Wiki Portal, wo sich regionale Anbieter, die Qualität liefern eintragen können.

    Wäre auch etwas für Dich Ludger!
    Siehe: http://www.zunftwissen.org

  11. Doc Sarah Schons

    Klasse – das Portal vor der Haustür – und das Zunftwissen!

  12. Ludger

    @Carsten,
    regioanler Einkauf wird nicht immer passen, ganz klar. Mir geht es nur darum, dass ein (einfaches?!) Bier nicht unbedingt 1000 km gefahren wrden muss, nur weil es gerade “cool” ist.
    Was gibt es in MG denn für regionale Produkte?
    Fleisch und Wurst kannst Du bei meiner Schwester kaufen. :-)

    @Elita,
    Zunftwissen.org kannte ich noch nicht. Danke für den Tipp. Das ist aber genau der Ansatz! Wenn ich jetzt EDV-Fachmann wäre, würde ich mich in meiner “Garage” zurück ziehen und Bill Gates bald das “Du” anbieten! :-)

  13. Klimschutz durch lokalen Einkauf » Klimaschutz-Blog

    [...] ist ein interessanter Blogbeitrag zum Thema Klimaschutz durch lokalen Einkauf [...]

  14. Christoph Hinderfeld

    Dank für das freundliche Kompliment. Ich denke, dass es Sinn macht, wenn sich möglichst viele, die (wie ja hier erkennbar) von ähnlichen vernünftigen Überzeugungen geprägt sind, miteinander verbünde(l)n. Freue mich auf weitere Anregungen.

  15. MindSharing | get together • go tomorrow | CO² & Co.

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  16. Essen kommen! » Blog Archiv » Hallo! Gehts noch?

    [...] uns alle, jetzt und erst recht in naher Zukunft. In unserem Betrieb überlegen wir möglichst viel Produkte in der Region zu kaufen, damit der CO² Ausstoß gemildert wird, wir drehen die Heizung zurück, schalten Lichter aus und [...]

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