Gelbe Seiten

Ich habe gerade ein neues Telefonbuch erhalten. Es lag beim Postschalter auf einer großen Palette, so dass es jeder mitnehmen kann. Verpackt war das Telefonbuch mit den „Gelben Seiten“, damit dieses auch unter die Leute kommt. Ich habe schon seit Jahren nichts mehr in den Gelben Seiten gesucht. Mein Gedanke war, ob ich als Selbstständiger dort wirklich noch werben muss? Wenn ich das Buch grob ansehe, stehen dort viele Betriebe mit einem Doppeleintrag drin, sind unvollständig und gar nicht mehr am Markt. Was soll also so ein Buch? (Meine Branche)
Es ist also gut, wenn man in Suchmaschinen gut aufgestellt ist. Ich glaube, dass von dort mehr Aufträge kommen – aber, dass ist meine persönliche Meinung.

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  1. opatios

    Kommt ganz auf den Kundenkreis an, den man ansprechen will.

    Es gibt sie ja noch, die Menschen, die, wenn sie eine Dienstleistung benötigen, erst mal das Branchenbuch aufschlagen- vielleicht, weil sie das Internet gar nicht so intensiv (oder überhaupt nicht) nutzen.

    Und die erreicht man eher über das Branchenbuch, wenn nicht sogar über eine in einer lokalen Zeitung geschalteten Anzeige.

  2. Michael - Baudax

    Wir sind schon sit Jahren nicht mehr im Branchenbuch. Das hat mehrere Gründe:
    1. Zu teuer! Das Hambuger Branchenbuch + Umland ist kaum noch bezahlbar
    2. Der Verlag Dumrath + Fassnacht fährt schon voll auf der Internetschiene ab.
    3. Branchenbuch ist Werbung “rund um den Kirchturm”. Wenn wir von Globalisierung reden, sind diejenigen, die nur in ihrer Region werben und tätig sind, langfristig nur dann am Markt, wenn sie eine Nische besetzen. Dem Markt ( Großmärkte) und dem Versandhandel (Internethandel)wird die Zukunft gehören. Schon jetzt kann kein Hersteller mehr allein vom Fachhandel leben.

  3. Dieter Wiemkes

    Zur Platzierung in den Suchmaschinen:

    Nicht zu vergessen – und der kompletten Info wegen: Die Superplatzierung mit Seite 1, Platz 1 von 23.600 Einträgen nach dem Stichwort “Kohlpinkel” für kohlpinkel.de! ;-)

    (Bei fleischerei-freese.de ist es momentan Seite 1, Platz 6 von 1.190.000 Einträgen mit dem Stichwort “Fleischerei”. Hier schwankte die Platzierung im Laufe der Jahre zwischen dem ersten und sechsten Platz. Und das alles ohne Trickserei, die von Google ohnehin bestraft würde!)

    Eine Seite “1″ müsste man in den “Gelben” sehr teuer bezahlen.

    Hmm … das bringt mich jetzt aber auf eine Idee: Sollte ich mir das Erreichen der guten Platzierung bei Google nicht auch bezahlen lassen!?!?
    Da werde ich wohl Mal Herrn Freese interviewen müssen! ;-)

  4. Ludger

    @Opatios,
    sicherlich gibt es noch Kunden, die sich weiterhin klassisch informieren. Das muss man je nach Branche auch abschätzen, welcher Weg passend ist. Die “Mund-zu-Mund” Werbung ist immer noch die Beste. :-)

    @Michael,
    eine Werbung schalten wir auch nicht. Es gibt nur den kostenlosen Einzeiler mit der Telefonnummer. Im Örtlichen Telefonbuch habe ich jedoch eine kleine Anzeige mit der Domain. (dicker gedruckt) Da wir sehr regional aufgestellt sind, komme ich damit weiter. Viele Telefonnummern sind heute gespeichert, so das ein Telefonbuch nicht mehr die Wertigkeit hat, wie vor einigen Jahren. Eine Telefonnummer finde ich viel schneller online.

    @Dieter Wiemkes,
    gäbe es für Platzierungen Gold und Silber, so hätten wir schon “Haltungsschäden.” :-) Es ist aber wirklich so, wer hier gut aufgestellt ist, wird gefunden und kann verkaufen. Darüber bin ich auch sehr dankbar. Ãœberhaupt – unsere Google spuren sind sehr tief. Wer unter “world-wide-wurst” oder unter “Freese ” sucht, wird schnell fündig werden.

  5. Carsten

    Als Fremder und somit Ortsunkundiger in einer neuen Stadt, habe ich recht häufig das Problem, dass ich irgendetwas brauche, von dem ich nicht weiß, wo es das geben könnte. In solchen Fällen nutze ich dann meist zuerst das Onlineangebot der Gelben Seiten, da bei Google dank tausender konkurrierender Branchenbücher im Internet meist nur Müll rumkommt.

    Für etwas so “normales” wie Bäckereien, Supermärkte, Apotheken oder eben auch Fleischereien würde ich das aber nicht bemühen. Da es dort sowieso keine Bewertung gibt, kann ich bei solch häufig vertretenen Branchen genausogut den nächstbesten nehmen. Wenns mir da nicht schmeckt, wirds der übernächste usw. Try and Error Prinzip. Besser ist natürlich eine Empfehlung aus dem Bekanntenkreis.

    Bezogen auf mein Nutzungsverhalten würde ich sagen, für den Spezialisten auf seinem Gebiet mit wenigen Mitbewerbern und vielleicht weniger prominent gelegenem Geschäft, kann ein Branchenbucheintrag sicher ganz hilfreich sein. Für Fleischer ist es wohl eher nicht der große Neukundenmagnet.

  6. opatios

    Ist die Fleischerei Freese nicht ein Spezialist? ;-)
    Vielleicht nicht unter F wie Fleisch, aber unter C wie Catering beispielsweise…
    und Catering sehe ich als lokal zu beschaffende Dienstleistung, dafür würde auch ich zum Branchenbuch greifen, falls ich mit den mir bereits bekannten Adressen nicht weiterkäme.

  7. Michael - Baudax

    @Carsten
    Bin auch gerade umgezogen und neu hier in Bad Bramstedt. Natürlich haben wir einen guten Bäcker, Fleischer, Bioladen und Grünhöcker gesucht. Da habe ich einfach Nachbarn im Nachbarhaus gefragt – wie Ludger sagt, “Mund zu Mund Werbung”. Beim Frisör :) habe ich dann weitere Empfehlungen bekommen, Schuster, Haushaltswaren usw., also ohne “gelbe Seiten”, die ich noch nicht hatte bzw. immer noch nicht habe.
    Ich erinnere mich, dass noch vor Jahren oft die schlechtesten Geschäfte im Branchenbuch die größten Anzeigen hatten.

  8. Marco Haag

    Hallo Herr Freese,
    wir haben früher auch immer mit unserer Fleischerei und Partyservice extra Einträge in den gelben Seiten und im Telefonbuch gehabt. Die Preise die dort einem abverlangt werden sind wahnsinn. Wir zahlten damals 1280 Euro. Seit 3 Jahren haben wir nur kleinere Standarteinträge. Das eingesparte Geld wurde in Flyer investiert. Unsere Entscheidung war richtig, den unser Umsatz steigt. Die Flyer werden im Umkreis von 15 km verteilt. Die gelbe Seiten hatten auch oft einen arbeitsreichen Nebeneffekt, viele haben alle Fleischereien Angebote machen lassen die in den Seiten standen. Ich frage immer bei einer Angebotnachfrage wie Sie an uns gekommen sind, wenn dort gesagt wird “Ãœber die gelbe Seite” weiß ich, daß wir den Auftrag meistens nicht erhalten.

    Viele Grüsse vom Kollegen von der Mosel

    Marco Haag

  9. Ludger

    @Marco Haag,
    Geld habe ich für die “Gelben Seiten” noch nie bezahlt. Ihre Einschätzung bestätigt mich aber in meiner Entscheidung. Die Summe wirklich sehr hoch.
    Ich glaube, wer sich am Samstag mit kleinen Proben in die Fussgängerzone stellt, erreicht mehr Aufmerksamkeit. (…aber nur, wenn es lecker ist! :-) )

  10. opatios

    Das glaube ich sofort. Wenn man dann Flyer mit Lagebeschreibung ausgeben kann und die Fleischerei nicht zu weit weg ist, gehen die Kunden unter Umständen direkt hin.

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