Messerscharf – bitte sehr!

Als ich heute Kalbsgulasch geschnitten habe, hatte ich ein furchtbar stumpfes Messer erwischt. Ich wollte es mit dem Stahl abziehen, damit es etwas mehr Schnitt bekommt. Dabei kamen mir gleich drei unterschiedliche Messerstahle “entgegen!” (plus das Messerschleifgerät)
Für mich einfach einmal ein Grund Ihnen die unterschiedlichen Geräte vorzustellen.

Ich beginne mit dem elektrischen Messerschleifer. Damit werden die Messer geschliffen, wenn sie wirklich stumpf sind. Die Messer werden zuerst auf dem nassen Schleifband geschliffen. Das Band läuft in einem Wasserbad, damit die Klinge nicht zu heiß wird. Anschließend wird auf der Filzscheibe der Grad (feiner Metallstaub) abgezogen.
Nun sind die Messer schön scharf.

Ein frisch geschliffenes Messer wird mit dem ?Polierstahl? abgezogen. Dieser Stahl ist chrompoliert und hat keine grobe Oberfläche. Dadurch wird die scharfe Klinge sehr schonend abgestrichen.
Der ?normale Stahl? wird von mir am häufigsten benutzt. Seine Oberfläche ist etwas rau und die Messer bekommen nach dem Abziehen einen spürbaren besseren Schnitt.
Ein Stahl in der Qualität kostet etwa 80.- bis 100.- Euro.

Seit einigen Jahren sind Standmodelle auf dem Markt. Dieser Stahl arbeitet mit etwas mehr Sicherheit. Schnittverletzungen sind kaum noch möglich. Das Messer wird im Schacht fest geführt und der Anstellwinkel zum Stahl ist immer optimal. Das Modell ist einfach “Narrensicher” und kann auch von ungeübten Kräften benutzt werden.

Als besonderen Service bieten wir unseren Kunden ein kostenloses Messerschleifen an. Denn die Freude über ein schönes Stück Fleisch, kann mit einem stumpfen Messer schnell getrübt werden. Wenn sie also ein stumpfes Messer in der Küche haben, bringen sie es zu uns. Wir machen “sie scharf”!

8 Reaktionen zu “Messerscharf – bitte sehr!”

  1. URS

    DANKE! Danke! Danke.
    Seit Jahren rege ich mich über die stumpfen “Hümmelchen” von Omma auf, und störe mich an dem “Messerschärfer” meiner Mutter, mit dem man wunderschön Metallspäne vom Messer reissen konnte. Dann las ich vor Jahren im Katalog von Manufactum, was es für Messerschliffe gibt — konvexen Schliff, Flachschliff, und die industrielle Billig-Stanzware. Ein wenig Materialkunde zu Kohlenstoffstahl (sieht im Gebrauch wegen der Verfärbung schlimmer aus, läßt sich aber schärfer Schleifen) und Edelstahl, etwas über den Abziehstahl.

    Mein Lieblingsmesser ziehe ich seit fünf Jahren mit einem Stahl ab, und es ist immer noch scharf und schneidet Tomaten recht gut — nur weiß ich nicht, ob ich das richtig mache…

    Ich habe verstanden, dass sich beim Schneiden die hauchdünne Schneide (der Grat) etwas zur Seite biegt — beim Schneiden auf Porzellan oder Glas am schlimmsten, bei Hartwust ein wenig. Um diesen schmalen Grat nun wieder aufzurichten, bewege ich die Klinge den Abziestahl entlang. Nur, was aus der Anleitung zu diesem Abziehstahl nicht zu entnehmen war — in welche Richtung?

    Bewege ich das leicht schräggestellt Messer in Schneiderichtung, oder bewege ich das Messer so, als ob ich es aus dem Schneidgut wieder herausziehe? Ich habe mir geometrisch überlegt, dass das Bewegen in Richtung Messer-Rücken den Grat wieder begradigt und das Messer schärfer wird. Was sagt der Fachmann? Fahre ich zum näheren Solingen, oder kann ich mal zu einem Messerkurs vorbeikommen? ;-)

    Gruß aus Essen,
    URS

  2. Ludger

    Hallo URS,
    Fernunterricht im Messerabziehen ist nur schwer möglich. (das ist, wie am Telefon erklärt, wie am eine Krawatte bindet)

    Ich halten den Stahl immer senkrecht, (linke Hand) setze das Ende vom Messer an die Stahlspitze an und ziehe links und rechts über die ganze Klingel am Stahl entlang nach unten. Der Anstellwinkel ist sehr flach. Na, verstanden? :-) Ok. Mein Vorschlag: Wenn Du das nächste mal in Visbek bist, schleife ich Dir die Messer!

  3. Andreas

    Bei mir im Feedreader kommt zu diesem Beitrag massiver Trackbackspam…

  4. Balu

    Ich habe mich im Google Reader gerade auch gewundert, was die ganzen Viagra-Links im Beitrag sollen…

  5. Andreas

    @Balu: Kann nur Spam sein, denn Fleisch gibt ja bekanntlich Kraft und daher braucht man bei der Metzgerei Freese keine blauen Pillen :-) )

  6. Ludger

    Sorry,
    auf meiner Seite erscheint alles ganz normal. Ich hatte den Text noch gespeichert und habe ihn deshalb noch einmal neu ins Blog gestellt. Vielleicht ist es jetzt besser…

  7. ednong

    Hm,
    in meinem Browser erscheint dieser Post mit komischen Platzhaltern für die meisten Umlaute. Aber nur die Umlaute in diesem Post. Und nur in dem Post, in den Kommentaren ist alles normal.

    Benutzer Browser: Firefox 3.x
    OS: Kubuntu 8.04

    Alle anderen Posts und Websites sehen normal aus. Seltsam. Lass dir auch gern einen Screenshot zukommen.

  8. Joachim

    Also lecker essen liebe ich. Wenn man auch noch die richtigen Wohnaccessoires hat, dann isst man noch in einer entspannten Atmosphäre. Bei www.urbanara.de gibt es hochwertige Heimtextilien.

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