Aus-bildung

Kündigungen sind nie etwas Schönes. Am Samstag erreichte uns eine schriftliche Kündigung einer Auszubildenden. Sie war schon über sieben Wochen arbeitsunfähig. Ihre Kündigung war letztendlich nur das Ende einer Vielzahl von Problemen. Ihre Ausbildung hat nur 10 Monate gedauert. Es gab ständig Anrufe von der Berufsschule über Abwesenheit und der mangelhaften Schulleistung. Jetzt beendet sie freiwillig ihre Ausbildung.
Unser letzter Fleischerlehrling hat mit Auszeichnung (2. Platz in Niedersachsen) bestanden und die letzte Fleischereifachverkäuferin arbeitet verantwortlich bei einem Kollegen.

Ich finde es immer schade, wenn Ausbildungen vorzeitig beendet werden. Leider nehmen Abbrüche immer mehr zu. Viele Lehrlinge brechen aus den unterschiedlichsten Gründen ihre Ausbildung ab. Woran das liegt, entzieht sich meiner Kenntnis. (Elternhaus? Gesellschaft? Betriebe? Andere Gründe?) Diese Entwicklung beobachte ich schon zeit einigen Jahren. Bis zu vier Ausbildungswillige brechen ihre Ausbildung je Jahrgang vorzeitig ab. (Fleischer und Fleischereifachverkäuferin hier in der Region) Vor einigen Jahren war eine Auflösung des Ausbildungsvertrages nie ein Thema.

Da das neue Ausbildungsjahr schon am 1.August beginnt, wird es für uns schwer werden, noch passende Kandidaten zu finden. Wir werden dennoch versuchen, einen jungen Menschen für den Ausbildungsberuf Fleischereifachverkäufer/in zu begeistern.
Für die Stelle zur Hauswirtschafterin haben wir ein Mädchen gefunden. Sie beginnt am 1.August mit der Ausbildung.
 

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  1. Karsten

    Das ist natuerlich bloed fuer den Ausbildenden…da investiert man eine Menge Zeit & Geld in einen Azubi und dann isser weg…

    Andererseits ist es vielleicht besser so, wenn den Azubi lieber frueher als zu spaet die Einsicht packt, dass es doch der falsche Job ist. Love it, change it or leave it. Traurig finde ich jedoch das Berufsschule-Schwaenzen. Das zeugt leider von wenig Reife.

  2. URS

    @Karsten: Ich hatte das “Glück”, nicht zur Berufgschule gemusst zu haben, meine Ausbildungsstätte war ein reiner Ausbildungsbetrieb und wir konnten uns das somit sparen.
    Meine Schwester jedoch erzählte die gar abstrusesten Geschichten von der Berufsschule, und jeder Tag fern von dort war ein gewonnener Tag. Ob das vielleicht noch immer so ist?
    Schwänzen ist jedoch die blödeste Alternative. Dann ginge ich lieber in den Betrieb und würde mich über die Berufsschule beschweren.

    Ich dachte immer, “auffem Land” sei es besser als in der Stadt?

    @Ludger: Ja, die fähigen Azubis sind wohl schon alle untergekommen. Andererseits weckt man vielleicht in einigen übriggebliebenen noch unerwartete Talente? Ich drücke Dir die Daumen.
    Waren die Probleme der Abbrecherin schon im Vorstellungsgespräch absehbar? Wohl nicht, wenn ich eine gewisse Menschenkenntnis unterstelle…

  3. Schorsch aus Bakum

    Dies ist ein echtes Problem. Jeder Ausbildungsbetrieb möchte allen Azubis eine echte Chance geben. Und jeder Ausbilder ist enttäuscht, wenn er solche Erfahrungen machen muss. Aber Gott sei Dank – es ist nicht immer so.

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