Kopfkino

Ein Beitrag ohne Fotos, nur mit Bildern aus dem Gedächtnis.

Ich suche im Dunkeln ein Straßenschild – ich fahre sehr langsam. Das Schild ist nicht zu finden, wie so oft in Siedlungen. Ich fahre aber mit dem Buffet aus meinem Gedächtnis heraus in die Straße rein: Haunummer 6 suche ich. Oft ist die Lieferadresse dort, wo die meisten Autos stehen – blöd – ich komme bei Haus mit der Nr. 4 an. Es ist sehr eng auf dem Hof, und ich fahre nur nach dem Akustiksignal des Autos zurück auf die Straße. Dort finde ich rückwärtsfahrend die Nr. 6 nicht. „Warum habe ich keine Taschenlampe dabei?“, frage ich mich. Ich drehe mein Auto so, dass ich mit den Scheinwerfern den Hauseingang erkenne. Beim ersten Haus ist nichts zu sehen…alles dunkel und keine Hausnummer! Ich fahre kurz vor…Bingo: Die Nr.6 ist zu sehen! Die Hofeinfahrt ist auch sehr eng, und ich möchte nicht an einer Gartenmauer hängen bleiben. Also wende ich großzügig und halte an der Straße. „Seltsam, hier ist ja alles dunkel“, dacht ich noch. Mein Kontrollblick auf die Auftragsbestätigung sagt aber: Nr. 6. Ich öffne die Heckklappe des Transporters. Was nehme ich zuerst mit? Die Salate mit der Dressing Sauce wäre gut, weil ich ja noch an der Haustür klingeln muss! Ich gehe also mit einer Schüssel Rucola Salat mit Parmesan und zwei Glaskaraffen mit Dressing zum Eingang. Der Weg steigt leicht an – es ist aber verdammt dunkel. Nur noch wenige Meter bis zur Tür und dann passierte es!

Ich bemerke eine kleine Stufe – die ich jedoch nicht gesehen hatte – keine Chance! Die Glasschüssel mit dem Salat in der rechten Hand flog – sehr hoch! Mit einem langen „Ausfallschritt“ versuchte ich vergeblich einen Sturz zu vermeiden, um die Dressing Saucen zu retten. Im Flugmodus der Salatschüssel schaltete der Bewegungsmelder das Licht vor der Eingangstür ein. Licht im freien Flug! Ein tolles Gefühl, wenn man sieht, wohin man fällt. Der Blumenkübel vor der Tür waren mein persönlicher Stopper. Der Salat – man mag es kaum glauben – flog etwa 2 Meter hoch unter der Eingangstür und blieb dann direkt vor der Tür liegen. Besser kann niemand parken! Die Saucen landeten daneben – ein Bild wie aus der Biotonne. :-) Es schepperte mächtig, weil alles auch Glas war und die Geräuschkulisse ohrenbetäubend war. Durch meine sportliche Fitness ( :-) ) konnte ich mich elegant abrollen. Ich spürte nur leichte Zerrungen und am Handgelenk etwas Schmerzen. „Verdammte Sch…e!“, war mein erster Satz, als ich wieder stand! Sekunden später ging die Tür auf, weil der Lärm scheinbar auch innen zu hören war. „Das Essen muss da sein! Ich habe da so etwas gehört…!“, so die Gastgeberin….
Das Haus mit der Nr. 6 ist mir nun bekannt und bei der zweiten Salatlieferung war mir die Stufe noch in guter Erinnerung.

Einen Kommentar schreiben