Schinken – Original oder Fälschung?
Wer im Restaurant einen Salat mit Schinken oder eine Pizza bestellt, erwartet echten Kochschinken, wie man ihn kennt.
Hinterschinken, das Original, wird aus dem Schinken hergestellt mit einer natürlichen Fleischstruktur. (evtl. . mit kleinem Fettrand)
Vorderschinken wird aus der Schweineschulter hergestellt und enthält deshalb mehr Fett und Bindegewebe. Dieser Schinken verdient den Namen „Schinken“ gar nicht, weil er aus der Schulter hergestellt wird und erheblich günstiger ist. Der Verbraucher wird getäuscht.
Ist Formfleisch auf der Karte zu lesen, so ist das Fleisch aus „Fleischstücken“ zusammengepresst und wird in einer Form (Darm, Kochform, etc.) gegart. Diese Zusammenfügung sieht aus wie ein Kochschinken, schmeckt so und wird mit viel Wasser, Salz und Gewürzen hergestellt. Der Verbraucher wird mit diesem „Schinken“ wirklich „verarscht“. Der Gesetzgeber lässt diese aber zu, wenn es deutlich gekennzeichnet ist. In der Gastronomie wird dieser „Pizzaschinken“ gerne eingesetzt. Das Erzeugnis bestenfalls mit der Farbe eine Ähnlichkeit gegenüber einem Kochschinken. Der Fleischanteil liegt bei 50 – 70 % !!! (Einige können es noch besser!) Das fehlende Fleisch wird mit Wasser, Milch- oder Sojaeiweiß ersetzt. Mithilfe von Stärke, Gelier- und Verdickungsmittel entsteht eine geleeartige Masse, die in einer Form eingebettet wird und anschließend gekocht wird. Das Produkt ist unglaublich billig und wird gerne als „Kochschinken“ in der Speisekarte aufgeführt. Wer diesen gummiartige Belag serviert bekommt, wird also getäuscht und sollte sich wehren.
Mein Tipp:
1. Fehlt im Restaurant beim angeblichen Schinken auf Salat und Pizza (oder Schinkensauce) die Muskulatur ist es kein Schinken, sondern ein Imitat. Lassen sie das Gericht zurückgehen und beschweren sie sich.
2. Schmeckt das Schinkenbrötchen fade, den Belag auf Imitat kontrollieren und den Verkäufer ansprechen.
3. Fragen sie der Bedienung, ob sie echten Kochschinken verwenden oder Formfleisch. Meiden sie die Fälschung und teilen sie dem Lokal mit, dass sie eine Täuschung begangen haben.
Essen soll auch Genuss sein und keine Täuschung. Wenn alles richtig deklariert ist, Kunde auf Formfleisch aufmerksam gemacht wird, und keine Phantasiebezeichnungen verwendet werden, ist ja alles gut. Ich frage mich aber, warum Formfleisch überhaupt angeboten wird? (Oder sollte es besser “Wasser-mit-Fleischgeschmack” heißen?) Ein schöner Kochschinken ist für mich Hochgenuss und sollte auch auf der Pizza und im Salat Verwendung finden.
Am 4. September 2008 um 19:57 Uhr
Danke Ludger! Mehr davon. Diese Aufklärung ist wichtig!
Vor ein paar Monaten habe ich mal bei einer Tiefkühlkette panierte Schnitzel bestellt und bekommen, da stand auch “Formfleisch” auf der Verpackung. Ich hatte vermutet, dass die Schnitzel aus Fleischresten zusammengepappt wurden.
Deshalb habe ich sie ganz schnell entsorgt.
Es stimmt – bei all den blödsinnigen und unnötigen Gesetzen sollte man lieber ein Gesetz machen und Formfleisch für den menschlichen Verzehr verbieten.
Am 4. September 2008 um 20:49 Uhr
@Michael,
wenn das Wort “Fleischreste” fällt, denkt man oft an minderwertiges Fleisch. Das ist nicht ganz richtig.
Der Grundstoff Fleisch für das Formfleisch ist sicherlich gut. Es sind aber kleine Stückchen, die mit Salz, Wasser und viel Technik zu einem eiweißhaltigen Brät gemengt wird. Daraus lässt sich alles formen, wie z.B. Bärchen, Bälle, Nuggets, Schnitzel oder sonst was.
Für die Hersteller ist das wie die “Lizenz zum Geld drucken”, denn mit “günstigem Fleisch”, Wasser und etwas now How lässt sich gutes Geld verdienen.
Du merkst vielleicht, dass ich kein großer Fan vom Formfleisch bin. Der Handel und der Markt bestimmen aber den Takt und solche Produkte werden vom Verbrauchern “gewünscht.” (Fischstäbchen, Nuggets, Schnitzel, Formschinken, etc.) Er weiß oft nur nicht, was er da so isst und lässt sich von der “Schönheit” blenden…
Am 4. September 2008 um 21:35 Uhr
Vielen Dank für die sehr informative Aufklärung zu einem Thema, das mir leider auch schon eine Weile quer im Magen liegt. (ich sag nur Toaster-Schnitzel!)
Ich denke, dass die Entkopplung von Tier und Nahrung, die sich bei vielen Menschen leider eingestellt hat zum einen dazu beiträgt, dass die Sensibilität gegenüber dem Endprodukt nachgelassen hat und zum anderen so etwas sogar fordert…denn schliesslich ist es doch grausam einem Kind erklären zu müssen, dass ein Tier für sein Essen das Leben lassen musste. Das kann man durch Bärchen, Nuggets und Co. bequem umgehen…
Zum Glück bin ich auf dem Land aufgewachsen und auch meine Kinder werden lernen, dass ihre Steaks und Burger nicht aus dem Kühlregal kommen sondern schlussendlich von der Weide.
Am 5. September 2008 um 12:14 Uhr
Man sagt ja nicht umsonst, das Metzger* der einzige Handwerksberuf ist, der Wasser schnittfest machen kann.
*(Anwesende natürlich ausgeschlossen)
Am 5. September 2008 um 13:32 Uhr
@ Karsten: Die Tomatengärtner aus Holland können da locker mithalten.
Ludgers Aufklärung finde ich gut. Verklebte Fleischreste als Schinken zu verkaufen ist meines Erachtens Täuschung des Verbrauchers.
Was kommt als nächstes, Ludger? Die “Trüffelleberwurst”?
Am 5. September 2008 um 15:22 Uhr
[...] auf einen Beitrag gestoßen, der mich erschreckt hat. Gibt es doch allen Ernstes auch beim Schinken Fälschungen- man lernt nie aus. Gut zu wissen, in Zukunft schau ich mir den Schinken immer etwas genauer an, [...]
Am 19. Februar 2009 um 21:23 Uhr
Sehr schöner Artikel!
Muss mir aber (glaub ich) den Artikel ausdrucken und mit ins Restaurante nehmen, wenn ich bei der Bedienung “klugscheissen” will…;)
Am 28. Mai 2009 um 23:23 Uhr
Das Problem ist wohl das die mentalität immer mehr in Richtung Geiz ist geil geht. Daher müssen eben leider billige Produkte als angelich teure angepriessen werden.
Am 1. Juni 2009 um 22:24 Uhr
Da muss ich dir Recht geben Sebber, man kriegt was man verdient
Am 16. Juni 2009 um 21:38 Uhr
Erst kommt Gammelfleisch auf den Markt und nun erfährt man von Fleischimitat. Mit den dummen Verbrauchern kann man es ja machen.
Am 17. Juli 2009 um 15:14 Uhr
ja, es ist wirklich eine schweinerei was da dem Kunden zugemutet wird! Kann man sich nur ärgern.
ABER da sind auch viele Endverbraucher dran schuld. Immer dieses billig, billig, hauptsache billig! Qulität hat halt seinen Preis!
Am 24. Juli 2009 um 02:40 Uhr
Da da geb ich dir vollkommen Recht “Jet Protector Jpx”.
Am 17. September 2009 um 09:28 Uhr
Ich kann das immer noch nicht fassen mit diesem Analog-Schinken. Ein Skandal.
Am 23. September 2009 um 21:48 Uhr
Das ist leider nicht nur bei Fleisch so, bei vielen anderen Produkten auch.
Am 29. September 2009 um 18:20 Uhr
Ich denke auch das Problem liegt darin das die Verbraucher halt immer alles billig wollen. Da kann man halt keine Qualität erwarten.
Am 29. September 2009 um 23:24 Uhr
ich denke das ist ein typisches merkmal der globalisierung
Am 19. Oktober 2009 um 14:36 Uhr
Es müsste ein komplettes Umdenken in der Gesellschaft stattfinden, damit sich das Verbraucherverhalten ändert. Leider ist es so, dass das Angebot viel zu günstig ist und die Menschen deshalb nicht darüber nachdenken müssen, was sie einkaufen können. Hoffen wir, dass sich dahingehend bald etwas ändert.
Am 19. Oktober 2009 um 14:38 Uhr
es gibt ja nicht nur analog-schinken – der betrug am verbraucher zieht schon viel weitere kreise…
Am 19. Oktober 2009 um 14:40 Uhr
gerade heute wurde bekannt, dass wieder ein fleischer aus niederbayern mit gammelfleisch dicke kohle gemacht hat.
Am 19. Oktober 2009 um 14:41 Uhr
hat das jemand mitbekommen? wieder ein gammelfleisch-skandal in niederbayern…
Am 24. Januar 2010 um 16:42 Uhr
Ist doch wirklich erschreckend, man kann sich bald gar nicht mehr sicher sein was man da überhaupt ißt. Einerseits muß man sich bei den niedrigen Preisen nicht wundern (ein ganzes Huhn für 2 Euro, wie soll das gehen?). Andererseits müssten solche Betrüger auch viel härter bestraft werden.
Am 4. Februar 2010 um 17:56 Uhr
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Ich möchte einen netten Gruß hinterlassen
und ich würde mich freuen, wenn Sie auf
meiner Homepage auch einmal
vorbei schauen würden!
Am 18. Juni 2010 um 12:27 Uhr
Der Bericht erschreckt und zeigt, dass man überall genau hinschauen muss. Danke für die Aufklärung!
Am 18. Juni 2010 um 12:29 Uhr
Ich finde das einfach nur noch schlimm. Vor kurzem habe ich so was von einer bekannten Käse Firma gelesen. Im Käse, übrigens dieser überall im Supermarkt zu bekommen, der Bestand aus vielen Dingen, nur nicht aus Käse! Gehört wohl zu unserer heutigen Zeit, leider…..
Am 20. Juli 2010 um 16:35 Uhr
Wirklich erschreckend. Gerade für Allergiker stelle ich mir das sehr schwierig vor. Da muss man wirklich ganz genau hinschauen.
Am 27. Juli 2010 um 12:48 Uhr
Ekelhaft
Am 9. August 2010 um 13:06 Uhr
[...] Olivenöl zu nutzen werden “Pflanzenöle” verwendet. Laut foodwatch eine Verbrauchertäuschung, die nichts mit dem Originalprodukt zu tun hat. Die Stern-Autorin Sylvie-Sophie Schindler greift [...]
Am 28. Oktober 2010 um 11:28 Uhr
… da fehlen mir die Worte. Das ist ja eckelhaft. Werde jetzt mal darauf achten. Schade, dass ich diese Seite nicht früher gefunden habe.
Gaby
Am 13. November 2010 um 20:41 Uhr
Bei uns haben die Pizzerien glaub ich alle nur diese Imitate. Vorne an der Theke sind die ganzen Fächer wo alles drin ist und der Schinken ist total blass als wäre es nur weisses Fett. Es schmeckt auch gar nicht. Da zahl ich doch lieber ein bischen mehr und habe einen schönen leckeren Schinken auf der Pizza anstatt so eine schlechte verarschung.
Am 13. November 2010 um 21:51 Uhr
@Flirt, und dabei ist auf einer Pizza ein Aufschlag von 600%!!! (Hat mir ein Italiener erzählt) Da sollte man eigentlich gute Ware verlangen dürfen. Aber solange niemand etwas sagt, ist scheinbar alles ok…..
Am 28. November 2010 um 15:14 Uhr
…für die zukünftige Nahrungsaufnahme ein wertvoller Hinweis…Danke
Am 9. Dezember 2010 um 23:52 Uhr
Wer in einer Pizzeria etwas bestellt wo “Schinken” drin sein soll, ist selber schuld.
Am 31. Dezember 2010 um 17:00 Uhr
Ich finde es schon sehr erschreckend auf was man alles achten muss.
Am 31. Dezember 2010 um 21:29 Uhr
There is noticeably a bundle to realize about this. I believe you made some nice points in features also.
Am 12. Mai 2011 um 21:24 Uhr
Es ist einfach nur schrecklich wie der Verbaucher mal wieder der Depp ist…
Am 24. Juni 2012 um 18:39 Uhr
Man muss die Augen wirklich immer offen halten.
Am 24. Juni 2012 um 18:40 Uhr
Ich finde es sehr erschreckend, dass man sich immer durchlesen muss was man überhaupt isst.
Am 24. Juni 2012 um 18:41 Uhr
Wirklich schlimm, was man mit dem Verbraucher alles so macht.
Am 24. Juni 2012 um 18:42 Uhr
Schlimme Geschichte, das gehört eigentlich bestraft.