Wegen Todesfall abgesagt

Mit einer großen Orchidee kam heute ein Kunde zu uns. Er überreichte diese Blume, weil wir eine Buffetabsage sehr kurzfristig angenommen haben. In der Nachbarschaft des Gastgebers war ein Todesfall. Aus diesem Grund wurde die Feier abgesagt. Natürlich hatten wir einige Speisen schon vorbereitet, doch soll ich deshalb eine Gebühr nehmen? Der Auftrag wurde einfach storniert.
Es ist bei uns schon öfter vorgekommen, dass ein Todesfall die Feier überschattet. Bei einer Hochzeitsgesellschaft haben wir genauso reagiert, wo am Tag der Feier ein Familienmitglied verstorben ist. Wir stellen aber immer wieder fest, dass andere Veranstalter (Musik, Saal, Fotograf etc.) scheinbar ganz anders reagieren. Ich finde ein Todesfall ist schlimm genug. Deshalb braucht man keine „Entschädigung“ kassieren.

7 Reaktionen zu “Wegen Todesfall abgesagt”

  1. Michael Lalk

    Sehr gut, Ludger. Das zeichnet einen ehrbaren Handwerksmeister aus.
    Wer aber bei einem Trauerfall meint, kassieren zu müssen, ist gefühllos und kalt und in meinen Augen ein ganz mieser Typ.

  2. Ludger

    In der Sauna hatten wir heute das gleiche Team. “Aber du hast doch Unkosten gehabt…!” hieß es. Ja sicher – aber es gibt Dinge, die man hinnehmen muss. Ich stelle mir in solchen Situationen immer die Betroffenen vor – die Hilflosigkeit und die Ohnmacht möchte ich nicht belasten. Daher handeln wir so.

  3. Michael Lalk

    Meine Erfahrung ist, dass sich im Leben und auch im Geschäftsleben alles irgendwie ausgleicht.
    Mal hat man Kosten – wie in diesem Fall – dann passiert plötzlich etwas, wo mit geringem Aufwand und wenig Kosten ein gutes Geschäft abgeschlossen werden kann.
    Oft ist lassen besser als nehmen, man fühlt sich einfach besser.

  4. Hans@ Gardinen

    Sehr gute Einstellung wie ich finde!

    Sagst du dann den Betroffenen eigentlich, dass euch zwar Unkosten entstanden sind, oder belasst ihr es bei einem “herzliches Beileid”? Denn ich glaube es würde besser ankommen, wenn man sagt, dass dem Unternehmen zwar Unkosten entstanden sind, aber diese wegen der Umständen unter den Tisch fallen lässt. Dann stehen die Chancen sehr gut, dass die Gäste das nächste mal wiederkommen, wegen den positiven Erfahrungen…

    So ist zumindest meine Meinung.

  5. Ludger

    @Hans,
    es wird schon deutlich gemacht, dass Kosten entstanden sind. Wir müssen aber nichts wegwerfen oder unbrachbar machen. Es gibt für uns immer Möglichkeiten, frische Produkte anderwertig zu benutzen. (Mittagstisch, Restaurant, Ladengeschäft, andere Aufträge etc.)

    Ich muss aber auch zugeben, dass wir nicht alles zu 100% umarbeiten können, d.h. bei einigen Gerichten ist es unmöglich, diese noch zu verwerten. (z.B. Salate in großen Mengen usw.)

  6. Doc Sarah

    das, wie du es handhabst, lieber ludger, ist gelebte ethik. und wunderbar. danke!!! halten wir die werte aufrecht

  7. Caimi

    Schön, daß es so etwas noch gibt! Wir mußten leider die umgekehrte Erfahrung machen..die Teilnahme von meinem Mann , mir und unserer 4 jährigen Tochter, an der Hochzeit seiner Cousine wurde eine Woche vorher wegen Todesfalles meines Vaters abgesagt. Wir hätten nach Rostock fahren müssen, wir wohnen in Baden-Württemberg. Das wären 900 km eine Strecke gewesen. Da fährt man nicht für einen Tag hin. Ich hätte meine Mutter unmöglich allein lassen können, die Beerdigung stand noch aus….Die Cousine sagte uns schon eine Woche vor dem Hochzeitstermin, daß wir für das ausgefallene Essen aufkommen müssen. Das bedeutet: 100 €. Ich habe das Restaurant angeschrieben , zurück kam : Das Ehepaar hat die vertraglichen Bedingungen akzeptiert…Leider konnte ich im Web noch nichts finden , wie die gesetzlichen Regelungen sind.Da hab ich keine Chance oder was meint ihr?

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