Wie wird in Zukunft Fleisch eingekauft?

Foto von Martin Heinzig. Diskussionsrunde mit: Katharina Koch, Frank Dohrmann, Gero Jentzsch, Isabell Dohm, Ludger Freese

„Digitalisierung im Handwerk“ – unter diesem Motto stand der Fleischerverbandstag Niedersachsen-Bremen am 05. Und 06.03.2017 in Lüneburg. Zu dieser Veranstaltung habe ich eine „doppelte Einladung“ bekommen – einmal als Delegierter/Obermeister der Innung und als Referent. Am Sonntag durfte ich den Eröffnungsvortrag vor den zahlreichen Kollegen/innen halten. Das war mir eine besondere Ehre über unser Blog „Essen kommen!“ und die digitale Kommunikation mit Kunden zu sprechen.

Seit nun genau 10 Jahren bin ich Blogger im Netz aktiv. Aus dieser langen Zeit kann man mit viel Erfahrungen und Ratschläge in so einen Vortrag gehen. Keiner der anwesenden Betriebsinhaber hat einen Blog, so dass ich zunächst erklärt habe, was ein Blog ist, sowie welche Möglichkeiten und Chancen sich daraus ergeben. Im weiteren Verlauf habe ich meinen Kollegen die Erfolge aus der Bloggerei aufgelistet.

Nach dem Vortrag wurden in einer Diskussionsrunde über die Digitalisierung und die neuen Verkaufswege im Fleischerhandwerk gesprochen. Isabell Dohm – Geschäftsführerin des Verbandes- moderierte diese Runde. Sie hat dazu wunderbare fachliche Fragen vorbereitet. Mit dabei waren Katharina Koch (landfleischerei-koch.de), die zusammen mit Ihrem Vater das Geschäft führt. Sie stellte Ihre Erfahrungen im Onlinehandel vor, der durch die „Ahle-Worscht“ groß geworden ist. Frank Dohrmann (rossfleischversand.de) verkauft einen Großteil seiner Waren im Internet. Der Umfang des Onlinehandels nimmt einen Großteil der täglichen Arbeit ein. Seine Erfahrungen aus diesem Geschäftsmodel stellte er vor. Vom Deutschen Fleischerverband wurde Gero Jentzsch eingeladen. Er ist dort zuständig für die Medien und Pressesprecher und konnte mit vielen Zahlen die Entwicklungen im Onlinehandel untermauern. Nur 11,4% aller Fleischereibetriebe in Deutschland haben einen Internetshop. Das zeigt ganz deutlich, dass hier noch sehr viel Spielraum nach oben ist. Das Thema „digitalen Kommunikation“ wurde in dieser „Talk-Runde“ dann noch ausführlich diskutiert.

Auch der zweite Veranstaltungstag stand im Zeichen der neuen Medien. Im Fachvortrag sprach Udo Kaethner zum Thema: „Facebook, Twitter, Google + Co – Wahnsinn oder sinnvoll?“ Der Referent ist Dipl.-Sozialökonom der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade. Im weiteren Verlauf der Mitgliederversammlung sprach unser Präsident Herbert Dohrmann. Er leitete die Sitzung in gewohnter Souveränität mit viel fachlichem Informationen. Das schätze ich an unseren neuen Präsidenten. So ein Treffen ist immer ein wunderbarer Austausch unter Kollegen. Dafür möchte ich allen ein herzliches „Dankeschön“ aussprechen.

Eine Reaktion zu “Wie wird in Zukunft Fleisch eingekauft?”

  1. Clemens Lotze

    Wenn der europaweite, digitale Kunde zwischen Schwarzwälder Schinken, Jamon Iberico oder Bündnerfleisch wählen kann, dann ist der globalisierte Wettbewerb nur noch einen Klick entfernt.
    Ein Online-Angebot ist folglich Plicht. Ob dieses Produkte mit g.g.A. betrifft oder weiter veredelte Waren wie regionale Spezialitäten muss jeder Betrieb selbst entscheiden.
    Auch mobile Aktivitäten eines Metzgers wie der neue Butcher-Foodtruck der Freiburg Feinkost-Metzgerei Pum in Freiburg werden langfristig nur über eine digitale Kommunikation funktionieren.
    Auch lokale Aktivitäten wie ein Bringservice, Wochenangebote oder Metzgerwagen im Dorf nebenan, wird nur digital eine Zukunft haben – aber auch eine Chance bieten!
    Wer es nicht glaubt, muss sich seine Kundschaft heute anschauen und an ihre Mobilität und digitalen Möglichkeiten in wenigen Jahren denken.
    Der internationale Wettbewerb hat das Handwerk erreicht!

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