Weihnachten 2015 – eine Reflektion

Foto: Weihnachten auf der ganzen Welt!

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Es ist plötzlich sehr ruhig geworden. Von der einen auf die andere Stunde ist der vorweihnachtliche Trubel verschwunden. Auf den Straßen fahren kaum noch Autos. Kein Hundegebell, keine Fußgänger, keine laute Bassmusik aus den dahinrollenden GTi`s und Corsas.
Selbst das Telefon ist tot. Ein Blick auf das Display zeigt mir aber: Donnerstag, 24.Dezember 2015. Die Leitung steht also. Der Duft vom Tee tut gut. Er beruhigt ein wenig und unterstützt das Glücksgefühl: Geschafft! Die letzten Wochen waren – ich glaube bei der gesamten Menschheit – nur auf Weihnachten fokussiert. Schon vor Monaten kamen die ersten Bestellungen zu diesem Fest. Firmeninhaber reservierten ihr Betriebsfest, andere orderten Präsente und Dritte bestellten Grünkohl & Pinkel zum Weihnachtsfest.

Die vielen Gedanken im Vorfeld zu der Weihnachtszeit werden immer mehr und intensiver. Ich mache mir Gedanken, was wird in diesem Jahr gerne gegessen? Womit kann ich meine Kunden begeistern? Was darf auf keinen Fall fehlen? Dabei machen meine Überlegungen immer einen Spagat. Auf der einen Seite möchte man möglichst viel und Gutes bieten, auf der anderen Seite rutscht man schnell auf der Kostenseite aus.

Kundenwünsche sind so unterschiedlich, wie die Kunden selbst. Zum Weihnachtsfest bieten wir immer Menüs an, die am Heiligabend abgeholt werden können. Auch hier beginnen die Planungen schon in der ersten Oktoberhälfte. Gedanken nach der Familiengröße, deren Küchenausstattung, die Kocherfahrung und wie sie mit Lebensmittel umgehen und auch, dass es in diesem Jahr gleich drei Festtage sind, die bedacht werden müssen. Das alles fließt in dem Menüplan mit ein. Aber auch gesundheitliche Aspekte von uns und unseren Mitarbeitern muss ich berücksichtigen. Meine Frau hat sich die Schulter gebrochen, mein Bein ist stark entzündet und einige Mitarbeiter haben auch Problemchen. Ein Umsatz mit einer 100%-igen Auslastung ist also nicht möglich – obwohl wir schlussendlich doch wieder bei den berühmten „mehr-geht-nicht-Wochen“ angekommen sind. Alle sind einfach froh und glücklich, dass wir hunderte von Kunden mit Leckereien zufrieden stellen konnten.
Sicherlich haben wir dabei nicht alles perfekt gemacht. Es wird bestimmt auch unzufriedene Kunden oder Gäste geben, weil keiner von uns perfekt ist. Dennoch möchte ich behaupten, dass wir in diesem Jahr sehr gut und erfolgreich Vieles geschafft haben. Darauf bin ich ein wenig stolz, weil es eine reine Teamleistung war. Ich möchte da niemanden im Team hervorheben – es hat einfach geklappt. Dankeschön.

Es ist schön ungestört und in völliger Ruhe an Heiligabend zu reflektieren. Ich denke gerade an die wenige Zeit für einige Menschen, wie z.B. meiner Mutter und Schwiegermutter. Es blieb in den letzten Tagen oft nur Zeit für ein flüchtiges „Hallo“ oder „Wie geht es Dir?“. Dafür schäme ich mich ein wenig, denn beide Personen verdienen viel mehr Aufmerksamkeit. Ähnlich geht es mir, wenn nette Menschen einen persönlichen Weihnachtsgruß schreiben. Ich lese ihn, lege ihn mir weg oder er kommt gleich in den großen Papierkorb. Vielleicht wartet gerade diese Person auf eine Rückmeldung, eine Mail oder eine nette Geste von mir. Es fehlt mir Zeit der Dankbarkeit. Sorry – es ist wirklich nicht böse gemeint. Ich stelle mir gerade die Frage: „Sind mir Kunden und das Unternehmen wichtiger?“

Die Zeit ist so hektisch, dass ich z.B. beim Ausliefern die Route so wähle, wo möglichst wenige Ampeln sind, wo ich Sekunden sparen kann und wie ich schneller wieder neue Aufgaben angehen kann. Weihnachten ist also wirklich etwas ganz Spezielles.

Aus dem Nachbargebäude, dem Visbeker Rathaus, ertönt gerade weihnachtliche Musik. Vom Rasthausturm spielt der Musikverein mit Trompeten Lieder zur Einstimmung. Für mich immer eine schöne Tradition, die mir zeigt: Jetzt-ist-Weihnachten!
„Wenn die stille Zeit vorbei ist, dann wird es auch wieder ruhiger!“ so umschreibt Karl Valentin das Weihnachtsfest. Ich möchte mit diesem Beitrag einfach einmal erläutern, wie so eine „Vorweihnachtszeit“ bei uns bis zum Höhepunkt läuft. Es mag den Einen oder Andern befremdlich vorkommen, wenn man mit so viel Einsatz dabei ist, aber wenn man Kunden mag, seine Produkte liebt und Zufriedenheit möchte, dann sind die Wege sehr steil und schmerzhaft.

Ich wünsche allen ein glückliches, zufriedenes und genussvolles Weihnachtsfest. Genießen Sie die schöne Zeit, kommen Sie uns gerne wieder besuchen, sprechen Sie mit uns! Wir freuen uns darauf.
Liebe Grüße: Carola und Ludger Freese

P.S. Es ist wieder Bewegung auf der Straße! :-) Besuch in den Familien und der Gottesdienst am Heiligabend – Was gibt es Schöneres?

2 Reaktionen zu “Weihnachten 2015 – eine Reflektion”

  1. Roswitha Schlüter

    Fröhliche Weihnachten liebe Carola u Ludger…Genau so ist es in der Vorweihnachtszeit ….und richtig verstehen können es nur Menschen die auch damit zutun haben!!In dieser Zeit ist ..Ausnahmezustand…und für nichts anderes ist der Kopf frei(wenn man es gut machen möchte).!!Ein totales Glücksgefühl wenn man es gut geschafft hat….aber die Anspannung reicht jetzt!!Alles Gute für das Neue Jahr….Gesundheit u Glück!!!Herzliche Grüße von Ro

  2. Gabi Ollig

    Die schönste Zeit des Jahres und das einzig Gute am kalten Winter. Ich freue mich jedes mal auf s neue da drauf. Auch ich spüre die Hektik der Menschen. Trotz allem fühle ich eine herrliche Ruhe. In diesem Sinne wünsche ich allen eine besinnliche Zeit und ein schönes Fest. Frohe Weihnachten

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