Pinkel löst Heimatgefühle aus
Wir verschicken ja bekanntlich zu jedem Onlineauftrag eine Auftragsbestätigung auf Plattdeutsch. Ich bin immer wieder überrascht, welche Rückmeldung ich davon bekomme. Es kommen Antworten auf sächsisch, bayrisch oder schwäbisch…Immer klasse! Danke an die treuen Kunden.
Gestern kam eine Nachricht, die mit der Mail echte Heimatgefühle vermittelt hat. Der Kunde hat mir erlaubt, die Nachricht ins Netz zu stellen. Ich finde es toll, dass eine Wurst, so viel Emotionen auslösen kann.
Moin,moin Familie Freese,
ick versök uck, beeten up “Oldenburger Platt” to schrewen! Dat is aber lang her,(miene Jugendtied) dat ick platt
snakt har. Nu bin ick 75 Johr.
Wenn ich “Oldenburger Platt hör’e oder les’e,bekomm’e ich Heiweh nach Varel! Visbek erinnert mich an “Visbeker Braut u. Bräutigam” und an die “Alhorner Heide“.
Liebe Familie Freese, über Ihre e-Mail habe ich mich gefreut und kann kaum erwarten, bis das Paket eingetroffen ist! Ich lebe jetzt über 40Jahre hier in Wesel und hatte 35 J. Kontakt zu einem Schlachter in Varel.
Als ich voriges Jahr schwer erkrankte und mein Lieferant sein Geschäft aufgegeben hatte, musste ich leider auf die leckeren Sachen aus der Heimat verzichten, die es hier ja nicht gibt. Jetzt bin ich wieder gesund, zumindestens so, dass ich wieder Grünkohl mit Pinkel essen kann.
An der langen e-Mail können Sie erkennen, wie groß meine Heimatgefühle noch sind.
Mit freundlichen Grüßen und bis zu den nächsten Tagen,
Am 29. November 2011 um 11:29 Uhr
Ist doch toll. Ludger, oder ? Und es zeigt sich, Heimat heißt auch, sich an die Geschmäcker (und Produkte) seiner Kindheit zu erinnern. Schön, dass er sie ja bei Dir wiedergefunden hat.
Gruß Rainer
Am 29. November 2011 um 14:15 Uhr
ein neuer Gruß aus der Pfalz.
Moorchen,
mit viel guudem Wille hab ischs kabierd. Awwer bloos weil isch misch schunn lang mit deitsche Dialegde beschäfdisch.
Donkswschää fer die Nochrischd, isch frää mich schunn rischdig druff.
N schääne Gruuß aus de Palz!
Am 29. November 2011 um 14:26 Uhr
Ich find es auch toll! Dialekte sind etwas großartig, auch wenn die Lehrer unseren Kindern versucht das abzugewöhnen.
adee
Peter
Am 29. November 2011 um 15:05 Uhr
Es ist nicht nur Pinkel…
Wir hatten letzten Sonntag Gäste zum Kaffee da, und es wurde etwas später. Was hätten wir denn zum Abendessen da? Ich mach mal ein Süppchen (frische Mockturtelsuppe von Freese) fertig… Dazu ein leckeres Brot aus dem Ofen, und was sonst noch im Kühlschrank herumliegt…
Na, die Suppe hat ja Komplimente bekommen!
*Er* war früher mal im Oldenburger Land stationiert und hat dort Mockturtlesuppe kennengelernt. Und dann sprudelten sie los, die Geschichten von damals . Nach dem Essen haben wir noch die Aufzeichnung von damals gesehen, als das Fernsehen einen Beitrag über Freeses Mockturtle gezeigt hat.
Interessant, dass ein Essen solche Gefühle auslöst.
Ludger, Du wurdest (mal wieder) gelobt.
Am 29. November 2011 um 18:54 Uhr
@URS
danke für die sehr nette Geschichte. Es freut mich immer, wenn so viel über regionale Kost gesprochen wird. Das zeichnet die Regionen aus.
Am 30. November 2011 um 09:36 Uhr
Hallo,
ich bin zufällig auf diesen Blog gestoßen. Ich komme aus dem Süden (nähe Baden-Baden). Der Dialekt ist ja echt super. Da braucht man ja eine Übersetzung. Ich finde Dialekt gehört einfach dazu. Das ist ein Stück Heimat.
Wollte ich einfach mal so sagen.
Viele liebe Grüße oder badisch ausgedrückt adje
Lisa95
Am 30. November 2011 um 12:15 Uhr
Bei Dialekten entstehen Verständigungsprobleme Deswegen finde ich das gut, dass man in der Schule auf Hochdeutsch unterrichtet wird.
Am 30. November 2011 um 21:01 Uhr
Jugendlich entwickeln ja schon wieder ihre Eigenen Sprache, weil sie nicht mehr so viel mit Dialekten anfangen können. Für Hochdeutschen können sie sich dann wohl doch nicht begeistern
Aber eine gesunde Pflege ist, solang man es nicht übertreibt, durchaus schön, finde ich.