Die Autobahn als Grenze

Foto: Die Autobahn A1 in Richtung Cloppenburg ist eine “Grenze” für uns…

Konfessionsgrenzen mögen ein Reliquie aus dem vergangenen Jahrhundert sein und gehören nicht mehr in diese Welt. Diese „Grenzen“ gab es früher hier in der Region tatsächlich. Im Norden und im Osten lebten Menschen, die überwiegend evangelisch sind, während im Oldenburger Münsterland alles katholisch ist. Es war eben nicht üblich, dort tanzen zu gehen oder gar eine Freundin zu haben… Wie gesagt, dass war in meiner Kindheit/ Jugend.
Heute gibt es solche „Grenzen“ nicht mehr.

Es gibt aber neue „Grenzen“ was unseren Lieferradius im Partyservice betrifft. Ich kenne Kollegen, wo ein Fluss oder eine Ländergrenze im Rücken ist und deshalb nicht der volle Radius um einen Betrieb geschlagen werden kann. Unsere „Grenze“ ist es eindeutig die A1, in Richtung Landkreis Cloppenburg geworden. Obwohl es nur 7 km bis zur Autobahn sind -  jenseits der A1 liefern wir nur sehr selten Buffets aus. Eigentlich seltsam, aber es ist einfach so – wir fahren nördlich, südlich, östlich von Visbek, aber kaum in den Landkreis Cloppenburg. Obwohl die beiden Landkreise (Vechta und Cloppenburg) zusammen als „Verbund Oldenburger Münsterland“ kräftig Werbung machen, sind die Verbraucher mit Ihren Aufträgen doch sehr auf Ihren Landkreis bezogen. Eine mögliche Ursache kann es sein, dass meine Lokalzeitung nicht in den Landkreis Cloppenburg reicht. Selbst intensive Werbung in der Cloppenburger Zeitung reicht nicht einmal für eine Kundenanfrage. Mein Nachbar (großer Möbelhändler) der auch überregional Werbung betreibt, sagte mir: „Vergiss es. Die Cloppenburger erreichst du nicht! Alles schon getestet!“

Mir ist dieses Phänomen heute ganz bewusst geworden, weil wir tatsächlich ein größeres Buffet (185 Pers.) nach Cloppenburg liefern dürfen. Das ist aber über „Beziehung“ entstanden und nicht durch Werbung oder Zusammengehörigkeitsgefühle…
Jetzt werden wir das große Buffet nutzen, um 185 „Freese-Botschafter“ ins Land zu schicken. Wäre doch gelacht, wenn die Autobahn Menschen von gutem Essen abhalten kann.

2 Reaktionen zu “Die Autobahn als Grenze”

  1. Ronja

    Das ist ja witzig. Vielleicht leben die immer noch nach der Tradition die evangelischen zu evangelisch und Katholiken zu den katholischen. Die Oldenburger scheinen ein seltsames Völkchen zu sein. Ich wünsche euch auf jeden Fall viel Glück mit eurem Partyservice

  2. Marie

    Diese Grenzen existieren aber wirklich immer wieder im Kopf der Menschen. Bei uns ist es zum Beispiel ein Fluß, der 2 Stadtteile trennt. Und anstatt den deutlich kürzeren Weg zu Einkaufen über die Brücke zu nehmen, scheuen die Menschen die Brücke und orientieren sich auf der anderen Seite.

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