Qualität kennt kein Pardon

Foto: So sollte ein frisches Kotelett aussehen…

Als heute Morgen frisches Fleisch geliefert wurde, waren wir irgendwie noch nicht richtig wach und ausgeschlafen. Um 6:00 Uhr stand der LKW mit 24 Kisten Fleisch auf den Hof. Ein schneller Blick auf die Ware sagte mir: „Sieht alles etwas blass aus…!“ Kurze Zeit später, als der LKW schon wieder weg war, kam mein Produktionsleiter Klaus Depken zu mir: „Du, dass Fleisch sieht irgendwie komisch aus! Da stimmt etwas nicht!“
Die Kontrolle zeigte schnell, dass die gesamte Ware über einen längeren Zeitraum nicht richtig gekühlt war und unseren Qualitätsansprüchen in keiner Weise entsprach. Ein Telefongespräch konnte zu der Zeit mit dem Lieferanten nicht geführt werden, weil das Büro noch nicht besetzt war.
Wir haben jedoch sehr schnell entschieden. „Alles Retour!“
Weil ich aber kein frisches Fleisch für die Theke hatte, musste ich selber fahren und die Ware tauschen. So habe ich heute viele Stunden verloren, aber an Qualität gewonnen.
Im Nachhinein bin ich aber froh uns stolz darauf, so konsequent gehandelt zu haben. Alles andere konnte ich nicht verantworten und wäre gegenüber meinen Kunden nicht gut gewesen. So hatte ich heute gegen 11 Uhr wieder Topware, so wie ich es für meine Kunden wünsche!

6 Reaktionen zu “Qualität kennt kein Pardon”

  1. Michael

    Schön, dass du auch über sowas schreibst. Mich würde noch interessieren, wie die Kunden reagiert haben, die vor 11 Uhr frisches Fleisch kaufen wollten. Sind sie später nochmal wieder gekommen?

  2. Rainer

    So muss es sein. Bei Lebensmitteln kenne ich auch kein Pardon. Wenn ich einmal schlechte Ware kaufe, was ich beim Kauf aber nicht gesehen habe, weil ich nicht so genau hingeschaut habe, dann meide ich diesen Verkäufer. Bei Lebensmitteln mit minderer Qualtität mehr Gewinn erwirtschaften zu wollen, wird sich langfristig als Milchmädchenrechnung herausstellen.

  3. Ludger

    @Michael,
    wir konnten nicht alles anbieten und die Theke sah nicht sehr voll aus. Das Fleisch vom Samstag war aber noch besser, als das “Frische”… Einige Kunden sind (mussten) aber wieder kommen.

    @Rainer,
    die Fehlerursache wird noch ermittelt, es wird aber ein Fehler eines Mitarbeiters in der Verladung gewesen sein. Ich unterstelle meinen Lieferanten keine Böswilligkeit. Sie haben sich sehr kulant gezeigt – also keine “Milchmädchenrechnung” von deren Seite.

  4. Daniel

    Aber so etwas muss man doch beim Verladen merken, wenn man auch nur halbwegs erfahren ist, oder mache ich mir da gerade falsche Vorstellungen?

  5. Stefan

    Das ist natürlich ärgerlich, da das eigene Geschäft trunter leidet. Hoffentlich kommt das nicht all zu oft vor…

  6. Tanja

    Ist ja super ärgerlich, hoffe es bleibt ein Einzelfall.

Einen Kommentar schreiben