500.-Euro möchte ich nicht

Geld

Foto: Der “Schein” trügt  – Geld ist nicht gleich Geld

Vor einigen Tagen war eine Kundin bei mir an der Kasse, die Ihren Fleischeinkauf mit einem 500.-Euro-Schein bezahlte. Das ist keine Seltenheit, weil auch viele Kunden ihre Rechnungen aus dem Party-Service bar bezahlen.
Die besagte Kundin – die ich nicht persönlich kannte – war jedenfalls sehr überrascht, weil ich den großen Schein kommentarlos angenommen habe. Andere Kunden lassen ihre großen Schein auch bei uns mal wechseln – das kommt sogar sehr häufig vor.

Warum schreibe ich darüber? Eine andere Kundin erzählte mir, dass sie an der Supermarktkasse mit einem 200.- Euro- Schein zahlen wollte. Hinter ihr eine lange Schlange und viele ungeduldige Blicke Die Kassiererin wollte (durfte) den Schein nicht annehmen und verweigerte die Annahme. Sie müsse erst die Geschäftsleitung rufen, damit geprüft wird, ob der Schein echt ist. Der Kundin war das sehr, sehr peinlich, weil sie plötzlich als „kriminell“ hingestellt wurde. Natürlich gibt es den bargeldlosen Zahlungsverkehr, aber ist das Bargeld der Kunden denn wertlos? Wenn gefälschtes Bargeld im Umlauf ist, dann sind es die kleinen Scheine (20er und 50er). Warum also so ein peinlicher Auftritt von der Kassiererin?

Ich finde, wer mein Geld nach einem Einkauf (Kleidung, Tanken, Lebensmittel, etc.) nicht möchte, bei dem überdenke ich in Zukunft meinen Einkauf.

17 Reaktionen zu “500.-Euro möchte ich nicht”

  1. Dirk Ludwig

    Hallo Ludger,

    das sehe ich 1:1 genauso. Warum gibt es wohl all die Scheine? Außerdem würde ich gerne wissen, wie sich das juristisch verhält? Verkäufer macht Angebot, Kunde nimmt Angebot an und bezahlt, Verkäufer verweigert Leistungserbringung.

    Viele Grüße
    Dirk

  2. Susanne

    Na ja, die Alternative wäre doch, beim nächsten Einkauf mit einem Rucksack voll Kleingeld aufzukreuzen. Nur mal so zum Spass. :-)

  3. Numanoid

    @Susanne: Das dürfen sie dann aber, laut Münzgesetz, ablehnen, sobald es eine gewisse Menge überschreitet.

  4. Ludger

    @Dirk,
    wir haben ja kein Monopoly-Geld, sondern ein echtes Zahlungsmittel. (das keiner will). In den großen Märkten/Discountern kann man ja mit dem Kunden alles machen – da meckert keiner.

    @Susanne,
    eine gute Idee! :-) Einfach das Geld auskippen und sagen: “Das müsste so stimmen!” ha -super!

    @Numanoid,
    weißt Du wo die Grenze liegt?

  5. Rainer Prüm

    Münzgesetz (MünzG):

    § 3 Annahme- und Umtauschpflicht

    1) Niemand ist verpflichtet, deutsche Euro-Gedenkmünzen im Betrag von mehr als 200 Euro bei einer einzelnen Zahlung anzunehmen. Erfolgt eine einzelne Zahlung sowohl in Euro-Münzen als auch in deutschen Euro-Gedenkmünzen, ist niemand verpflichtet, mehr als 50 Münzen anzunehmen; dies gilt auch dann, wenn der Gesamtbetrag 200 Euro unterschreitet.

    (2) Die Deutsche Bundesbank hat, unbeschadet des Artikels 101 Abs. 1 des Vertrages zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft, Euro-Münzen und deutsche Euro-Gedenkmünzen in jeder Zahl und in jedem Betrag für Rechnung des Bundes in Zahlung zu nehmen oder in andere gesetzliche Zahlungsmittel umzutauschen.

    (3) Niemand ist verpflichtet, Euro-Münzen und deutsche Euro-Gedenkmünzen anzunehmen oder umzutauschen, die durchlöchert, verfälscht oder anders als durch den gewöhnlichen Umlauf verändert sind.

    Gruß Rainer

  6. Monika

    Ich kann die Annahmeverweigerung verstehen, wenn jemand “50 gr Salami, extra dünn geschnitten bitte,” kauft und mit einem 500er bezahlen möchte. :(

    Die Münz- oder Scheingröße muss zur Summe passen.

    Ansonsten gibts doch diese kleinen Test-Stifte oder Lämpchen… die kann der Supermark sich doch mal leisten, wenn er nicht glaubt, dass der Schein echt ist.

    Ansonsten kenn ich das so:
    5 min vor Feierabend kommt jemand mit einem 500er und leider kostet das Gewünschte nicht 450,90… und ich muss zur Sparkasse düsen und schnell tauschen oder so… :(
    Das ist doof, da muss man aber durch, denke ich.

    Ja, das nicht glauben, dass der Schein echt ist (abgesehen davon, dass der Weitergeber von Flaschgeld nicht ubedingt weiss, dass der Schein falsch ist)… Geldscheine sind doch sowieso Vertrauenssache… die kleinen wie die großen. Lieber zurück zur Goldwährung?? *schlepp*

    Ville wurstige Grüße aus dem Norden!!

    Monika

  7. Karsten

    Hier tut wohl ein wenig Aufklaerung auf Seiten der Kassiererin im Supermarkt Not… Im Vergleich zu den gruenen Baumwoll-Lappen, die hier im Umlauf sind, ist der Euro doch relativ sicher…

  8. Thomas Hönnger

    Man sollte bedenken, daß manche Kleinkriminelle die großen Scheine für Wechseltricks nutzen. in einer mir bekannten Bäckerei kauften kürzlich drei Personen zwei Päckchen Kaffee. Nach dem Bezahlen (100-Euro-Schein) monierten sie, daß der Kaffee im Supermarkt viel billiger sei, gaben ihn zurück und legten das gerade erhaltene Wechselgeld wieder auf den Tresen. Die Verkäuferin gab den Hunderter zurück. Dabei wurde sie aber gezielt abgelenkt und als die “Kunden” weg waren stellte sie fest, daß 20 Euro fehlten. Hier muß man als Verkäufer schon genau aufpassen. Von der geschilderten Praxis, generell keine großen Scheine anzunehmen und somit die eigenen Kunden unter Generalverdacht zu stellen halte ich aber auch nichts.

    Viele Grüße,
    Thomas

  9. Tanja

    Das Problem bei so großen Scheinen ist einfach die Unsicherheit und die Furcht vor dem Unbekannten. Die wenigsten kennen die Sicherheitsmerkmale dieser Scheine.
    Gerade bei Geschäften mit weniger Umsatz oder geringen Preisen (1 Euro Shops) kann das in der Tat zu Problemen mit Wechselgeld führen wenn mehrere Kunde mit großen Scheinen bezahlen.
    Und ehrlich gesagt möchte ich auch nicht warten bis die Kassiererin sich neues Wechselgeld geholt hat…

  10. Thomsen

    Zu DM Zeiten hat es keinen gejuckt ob man mit einen 500 oder 1000 er bezahlte,als ich 1992 mein erstes Auto kaufte legte ich dem Händler 9 Scheine mit dem Gebrüdern Grimm auf den Tisch und da wurde kein Spuk veranstaltet………………

  11. Tom

    Ja ähnliches ist mir auch schon passiert. Ich finde hier sollte man mehr Fingerspitzengefühl zeigen. Ok bei einem 500 Euro Schein sollte man wohl doch genauer hinschauen, aber bei z.B. 100 Euro sollte man nicht so einen Aufriss machen.

  12. Marc

    Ich könnte bei obiger Schilderung schon fast darauf tippen, bei welchem Supermarkt das wohl passiert sein kann. Ich möchte einfach mal auf die andere Seite der ganzen Geschichte hinweisen: Die Margen im Supermarkt sind äußerst gering. Ein “Verlust” von 200/500€ ist nicht das was man tag-taglich haben möchte. In dem Trubel der an einer Supermarktkasse herrscht häufig Eile, so das man nicht immer die Zeit hat sich Geldscheine genau anzusehen. Bei höheren Beträgen (200/500) hilft hier einfach schon das zweite Paar Augen was sich den Schein nochmal ansieht. Vorallem wenn man gerade angefangen hat zu Arbeiten, dann kann man nichtmal einen großen Geldschein wechseln. Denn häufig werden diese Scheine dann doch benutzt um kleine Beträge zu bezahlen. Sollte jemand in einem Supermarkt für mehr als 200€ einkaufen, dann ist es auch kein Problem mit solch großen Scheinen zu bezahlen, doch wie häufig kommt das auch vor? Eher selten, meist sind es Beträge unter 30€ die dann mit großen Scheinen bezahlt werden. Wofür? Um einen Supermarkt als Wechselstube zu benutzen? Warum lässt man sich Geld dann in großen Scheinen von der Bank oä. geben. Mein bester Kunde hat 5,74€ mit 500€ bezahlt. Wofür? um sich das Geld in 5€ Scheinen auszahlen zu lassen. Alleine beim Abzählen der 5€ Scheine hätten Fehler auftreten können, für die ich dann am Ende der Schicht hätte gerade stehen müssen. Da ruf ich doch lieber den Chef, der zählt das Wechselgeld und ich bin raus aus dem Problem. Wie gesagt es wird mit großen Scheinen häufig Wechselgeldtricks abgezogen (siehe Thomas)
    Ansonsten kann ich Monika nur zustimmen: Geld und Summe müssen einfach zueinander passen. Und das ist in einem Supermarkt einfach sehr sehr sehr selten der Fall.

  13. Ludger

    @Marc,
    es ist sicherlich richtig, dass “Betrüger” in der Hektik versuchen Falschgeld unter die Leute zu bringen. Ein Verlust wäre hier auch sehr schmerzhaft (vielleicht auch mehrmals die Woche). Wenn jemand ein Packung Zigaretten mit einem 200.-er bezahlen möchte, wäre ich auch vorsichtig.
    Gibt es nicht die “Schwarzlicht” Schranke, wo jeder Schein beleuchtet wird? Bin da kein Profi, aber sind solche Geräte nicht nützlich?

    Mir ging es hier im Beitrag auch mehr darum, dass gute Stammkunden so behandelt werden. Wenn jeder verdächtigt wird mit Falschgeld zu zahlen (wissendlich oder unwissendlich) dann ist das Vertrauen und die Sympathie zu dem Geschäft einfach sehr gestört.

    Gestern erlebte ich z.B. an der Schlecker-Kasse, wie eine Kundin bargeldlos mit der EC-Karte zahlen möchte. Die neue Karte (so die Kundin) konnte jedoch nicht gelesen werden. Der Magnetstreifen wurde auch nach mehrmaligen durchziehen nicht erkannt. Der Kundin war das auch megapeinlich. Hier sollte der Inhaber mal über ein anderes Gerät nachdenken, damit solche Peinlichkeiten (aus Sicht des Kunden) nicht passieren.

  14. Daniel

    Ich habe beim Aldi-Einkauf am letzten Montag noch das Gegenteil erlebt: Der Mann vor mir hat ein Handy gekauft (meine ich jedenfalls), das roundabout 180 € gekostet hat. Er zückt den 500er, die Kassiererin greift zum Stift, testet kurz und zahlt daraufhin das Wechelgeld in 50er aus – alles ohne Probleme.

  15. Ralf

    Ja, manche zahlen dann echt mit 500 Euro scheinen. Das erste Mal, das mir das passiert, werde ich ein Foto von mir machen lassen, aber meine Kreditkarte gibt nicht gerade Hoffnung dazu, dass das bald sein wird.

  16. Zahlen mit großen Scheinen – Kreditkarte als Zahlungsmittel nutzen » Kreditkarte.net

    [...] Dienstleistung stehen. „Ein Kunde, der Waren für 9 € kauft, kann nicht erwarten, dass der Händler ihm einen 500-Euro-Schein wechselt.“, schreibt der Bankenverband dazu. Hierbei geht es auch darum, dass ein Händler, der nicht [...]

  17. Winter

    @Marc

    Das ist sicherlich richtig, nur wäre es mir nicht bewusst dass nun gerade ein hohes Volumen an Falschgeld unterwegs ist, was eine generelle “wir nehmen keine 200€ +” scheine an in den großen Supermarktketten rechtfertigen würden. So wird nämlich dem Kunden an der Kasse – im Grund konkludent unterstellt, dass er mit Falschgeld zahlen will/wird – das ist nun nicht gerade etwas, was ich als vorbildliche Kundenbindung bezeichnen würde, zumal es wie schon erwähnt wurde diskret mit einen Stift schnell nachzuprüfen ist, ohne den GF zu holen. Und was die Margen anbelangt – sorry, aber wenn der Wechsel eines 200€ Scheins eine bekannste Supermarkt Filiale an die wirtschaftliche Existenz bringt, dann muss da betribswirtschaftlich an anderer Stelle was falsch laufen – dass in der Form den Endkunden spüren zu lassen, halte ich für verkehrt. Just my 2 cents…

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