Schlange stehen für die Blutsuppe

Foto: Warten auf einen frischen hausgemachten Eintopf

Würden Sie für einen Eintopf  über 50 Kilometer fahren?
Würden Sie für einen Eintopf lange Wartezeiten in Kauf nehmen?
Würden Sie wegen eines Eintopfs nicht gemeinsam mit ihrer Familie essen?
Würden Sie für einen Eintopfwunsch bei Ihrem Fleischer anrufen?

All diese Fragen kann ich in diesem Beitrag beantworten. Sie müssen dabei etwas „hart“ sein und über eine gute Vorstellungsgabe verfügen. Auch über die Essgewohnheiten einiger Erdenbürger müssen Sie denken können: „egal!“

Wir bieten etwas dreimal im Jahr einen Eintopf an, der sehr regional ist, der mit viel Tradition behaftet ist, der viele alte Erinnerungen weckt und wo der Liebhaberkreis nur ein „JA!“ oder ein „Nein!“ kennt. Es ist die „Blutsuppe“.
Jetzt werden Sie bestimmt denken, in der Region Visbek leben nur Vampire oder essgestörte Menschen. Die „Blutsuppe“ ist eine Art Kartoffelsuppe, die mit viel Gemüse, Backpflaumen und Apfelringen gekocht wird. Sie wird mit Essig und Zucker abgeschmeckt. Das frische Blut kommt ganz zum Schluss in den Eintopf. (ca. 2 %) Zu der Suppe gibt es gekochte Fleischknochen und gegarte Pfötchen. Ich sehe schon Ihre Nase ziehen, Ihre krause Stirnfalten und ich höre ein lautes „Iiiii!“

Die „Blutsuppe“ ist ein typisches Wintergericht und wurde früher auf dem Bauernhof beim Schlachten gekocht. Heute kennen die Suppe vorwiegend ältere Menschen, die mit viel Begeisterung die Suppe essen. Sie nehmen große Anfahrtswege auf sich (gestern waren es einige, die 20 – 50 km gefahren sind). Es gibt im Vorfeld viele Anrufe bei uns. „Wann kochen Sie wieder Blutsuppe?“ Gestern wurde neben der Steckrübeneintopf (Oldenburger Südfrucht) auch Blutsuppe verkauft. Wir mussten fast einen Parkplatzdienst einrichten! Die Wartezeiten im Laden waren viel länger, als sonst. Jeder kam mit einem Topf in der Hand in den Laden, alle waren gut zufrieden und die Suppe war später ganz ausverkauft. (genau passend gekocht)

Gekocht wird die Suppe immer von meiner Mutter und von mir. Einige unserer Damen ziehen die Nase kräftig und probieren die Suppe nicht.
„Essen kommen!“ ist eben auch Geschackssache. :-)

9 Reaktionen zu “Schlange stehen für die Blutsuppe”

  1. Rainer Prüm

    Blutsuppe kenne ich als “Metzelsupp”. Früher, als auf dem Bauernhof meines Onkels in Unterfranken, mit Hilfe des orsansässigen Metzgers, noch selbst geschlachtet wurde, kam alles “unbrauchbare” vom Schwein in einen riesengroßen Topf mit heißem Wasser auf offenem Feuer, der neben der Leiter stand, an der das zu schlachtende Schwein hing. Daraus wurde, nach einem uralten Hausrezept der Oma dann die “Metzelsupp”. Sah zwar am Anfang immer etwas “gewöhnungsbedürftig” aus, schmeckte aber (auch uns Stadtkindern) jedesmal sehr lecker!!

    Als es dann irgendwann (aus mehreren Gründen), keine Schlachtungen auf dem Bauernhof mehr gab, war dies auch das Ende der “Metzelsupp”. Schön, dass es sie bei Euch noch gibt und auch noch eine so große Fangemeinde hat!

    Gruß Rainer

  2. Maren

    Ja bei uns in Bayern gips auch Blutsuppe aber bei uns stehen keinne Menschen an.Für mich schmeckt die Blutsuppe nicht so… na ja ist nicht jeder mans sache. liebe grüße Maren

  3. M. Rieger

    @Rainer Prüm:

    Bei uns in Schwaben gibt es auch die “Metzelsuppe”, wobei die einen eine komplette Schlachtplatte damit meinen und die anderen lediglich die Brühe meinen, in der die Würste gegart wurden.
    Mir schmeckt beides!

    Die Blutsuppe muss ja wirklich großartig sein, wenn so viele Menschen Schlange stehen!

  4. Ludger

    Gestern war ein guter Kunde bei uns im Lokal, der eigentlich als “Mr.Mecker” bekannt ist. Er findet immer etwas, was nicht richtig ist. Er sagte zu mir. “Großen Kompliment Die Suppe war wirklich klasse!”
    “?” – dachte ich, hat der den Arzt gewechselt und neue Tabletten bekommen? :-)

  5. Numanoid

    Hmm, lecker. Leider ist es nach Visbek, von Dresden aus, ein wenig weit.

  6. veganlady

    Ekelhaft, widerlich, erbärmlich… mir würde noch viel mehr dafür einfallen. Bin eben noch mein Schlachter vorbeigefahren, die Ãœberreste des armen Tieres an dem sich diese Typen zu schaffen gemacht hatten, standen draussen in der Einfahrt in einem schwarzen Bottich, der Kopf hang halb raus… Guten Hunger! Auf das es Euch allen im Halse stecken bleibt und Ihr dran verreckt!

  7. AN24

    Ich hab diese noch nicht probiert und werde es wahrscheinlich auch nicht. Schon der Name schreckt mich ab.

  8. Phegon

    Jaja wieder die Veganer, ihr fresst unserem Essen das Fressen weg. Sollt ihr doch verrecken. Pures Blut ist aber noch besser als nur 2% davon in der Suppe. Die Blutsuppe hat ihren Ursprung in Girechenland in Sparta.

  9. hennx

    Da es heute keine Hausschlachtung, große Familien und Menschen gibt die wissen wie man selbst Blutsuppe kocht, fährt man dann zum Schlachter der diese herstellt.
    Meine Oma hat diese noch vor 15 Jahren gekocht und wir haben Grütze im großen Topf hergestellt. Für mich sind das ganz tolle Erinnerungen an früher!
    Samstag muss ich noch mal schauen ob Ludger Grützwurst in der Auslage hat – jetzt wo es schneit passt es super!
    Ich finde es toll das Fresse dieses “alte” Gericht herstellt und der Erfolg gibt ihm recht.
    Außerdem ist es eine sehr gesunde Mahlzeit !

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